Auf dieser Fläche am Billigheimer Mühlenweg, direkt gegenüber dem Schlosspark, will der Arbeiter-Samariter-Bund ein Seniorenzentrum bauen. Am Dienstag hat der Gemeinderat grünes Licht für den Verkauf des 6000 Quadratmeter großen Grundstücks gegeben. Foto: Jörn Ludwig
Sulzbach. (bx) Der interessanteste Teil der jüngsten Sitzung des Billigheimer Gemeinderats in der Festhalle Sulzbach spielte sich am Dienstagabend hinter verschlossenen Türen ab: Die Räte stimmten im nichtöffentlichen Teil der Sitzung dem Verkauf eines 6000 Quadratmeter großen Grundstücks im Mühlenweg an den Arbeiter-Samariter-Bund Baden-Württemberg (ASB) zu, der hier ein Seniorenheim errichten und betreiben will.
"Es war und ist mir ein wichtiges Anliegen, dass neue Angebote im Bereich Seniorenwohnen vor Ort in unserer Gemeinde entstehen", freute sich Bürgermeister Martin Diblik über diese Entwicklung. Er berichtete von vielen Gesprächen, die er geführt habe, um das Seniorenzentrum auf den Weg zu bringen. "Mit dem ASB haben wir nun einen sehr renommierten Partner gewonnen."
Der Geschäftsführer des ASB Heilbronn-Franken, Rainer Holthuis, hob die langjährigen Erfahrungen im Bereich Betreuung und Pflege hervor: "Ältere Menschen möchten so lange wie möglich selbstbestimmt leben und gleichzeitig den Vorteil eines Anschlusses an die Gemeinschaft genießen - dieses Modell möchten wir auch in Billigheim umsetzen."
Erfreut zeigten sich nach der Ratssitzung auch die Fraktionssprecher. Daniel Fichter (CDU) lobte besonders die idyllische Lage am Schlosspark mit gleichzeitiger Nähe zum Ortskern. "Ein solches Angebot hat in unserer Gemeinde bisher gefehlt", betonte Markus Scheurig (Freie Wähler), und Gerhard Bauhardt (SPD) würdigte die lange Tradition des ASB als Selbsthilfeorganisation, deren Wurzeln in der Arbeiterbewegung liegen.
Die Planungen sollen am 17. April im Rahmen einer Bürgerversammlung im Michaelsheim vorgestellt werden.
Der öffentliche Teil der Sitzung begann mit einer Bürgerfragestunde. Hier beschwerte sich ein Frager heftig über den Straßenzustand der als Provisorium angelegten Umleitungsstrecke aus Richtung Mosbach. Bürgermeister Diblik versicherte, dass die Gemeinde versuche, eine bestmögliche Befahrbarkeit zu erhalten, diese aber wohl erst dann wieder gewährleistet werden könne, wenn die Umbaumaßnahme im Juli abgeschlossen sei.
Nach der Bekanntgabe von Grundstücksverkäufen, die in der letzten nicht öffentlichen Sitzung beschlossen worden waren, stimmten die Räte über die Vorbereitung der Erschließung des Baugebietes "Reutäcker" ab, deren Vergabe nach dem einstimmig gefassten Beschluss an die Firma PEG Mühlacker zum Preis von 55.852 Euro vergeben wird. Hierdurch werden die Grundstückspreise mit 1,72 Euro/qm belastet.
Die Vergabe der Erschließungsarbeiten für den zweiten Bauabschnitt im Baugebiet Schafgraben-Haagen III für 750.643 Euro an die Firma HTL Baugesellschaft erfolgte bei einer Gegenstimme.
Anschließend erläuterte Britta Reinmuth vom Bauamt die Maßnahmen, die zur Sanierung der Grundschule Sulzbach vorgenommen werden müssen, da an der hinteren Außenwand Niederschlagswasser eindringt. Hier erhielt die Firma Kispert Bau aus Limbach einstimmig den Auftrag, die Sanierung für 85.775 Euro vorzunehmen.
Bei der Abstimmung über die Vergabe diverser Gewerke im Rahmen des Anbaus einer Fahrzeughalle an das Feuerwehrgerätehaus in Katzental beschlossen die Räte einstimmig, die Rohbauarbeiten zum Angebotspreis von 47.937 Euro Euro an die Firma Metz aus Billigheim zu vergeben, während die Zimmer- und Dachdeckerarbeiten von der Firma Bechtold aus Roigheim für 22.094 Euro und die Blechnerarbeiten für 2367 Euro von der Firma Söhner aus Allfeld ausgeführt werden sollen.
Anschließend stand die Errichtung der Anstalt "Iteos" zur Debatte, bei der sich die bislang bestehenden Zweckverbände KDRS, Kiru und KIVBF zu dem Gesamtzweckverband "4IT" zusammenschließen werden. Der Zweck dieses Zusammenschluss ist es, eine dauerhafte Verbesserung von Leistungen wie Qualität, Service und Kosten unter Nutzung von Synergieeffekten im IT-Bereich zu erreichen. Hier wurde Bürgermeister Diblik beauftragt, die notwendigen Verhandlungen zu führen und dem Beitritt zum neuen Zweckverband zuzustimmen.
Nach einer Einladung zu einer Besprechung mit dem Handels- und Gewerbeverein und zu einer geplanten Waldbegehung gab er bekannt, dass in Kürze eine weitere Zuweisung von Asylbewerbern erfolgen wird.