Das „Lernbox“-Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche in der Region, die daheim Probleme mit dem Fernunterricht haben. Foto: dpa
Mannheim/Ludwigshafen. (cab) Homeschooling, Distanzunterricht und Schulschließungen in der Corona-Pandemie haben das Leben vieler Familien auf den Kopf gestellt. Um Schülern schnell und unkompliziert zu helfen, haben der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF und die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN) das Bildungsprojekt "Deine Lernbox – alles drin für Schülerinnen und Schüler in der Metropolregion Rhein-Neckar" ins Leben gerufen. Als erstes Angebot ging unter dem Motto "Schule zuhause – nicht dein Ding?" eine Telefon-Hotline an den Start.
Die Hotline ist kostenfrei und steht allen Schülern zur Verfügung, die beim Homeschooling Unterstützung brauchen. Darüber hinaus wurden knapp 20 Schulen in Ludwigshafen und Mannheim gemeinsam mit den kommunalen Schulträgern für die Pilotphase von "Deine Lernbox" ausgewählt. Ein Hilfsprogramm mit unterschiedlichen Modulen unterstützt die Schüler je nach Bedarf und individuell. Zur Auswahl stehen Mentoringprogramme, Nachhilfeangebote, Sprachförderung sowie Kurse zur Bewältigung schwieriger Lebenssituationen.
"Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas – sie macht deutlich, wo wir im Bildungsbereich noch nachbessern müssen. Gemeinsam mit der Metropolregion Rhein-Neckar setzen wir uns mit diesem Projekt für junge Menschen ein, die es in der Pandemie besonders stark trifft. Diese Kinder und Jugendlichen dürfen wir nicht im Stich lassen", so Michael Heinz, Mitglied des Vorstands der BASF und Vorstandsvorsitzender des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar, laut einer Mitteilung.
In der Telefon-Hotline stehen Mitarbeiter des Münchner Unternehmens Volunteer Vision GmbH mit sozial- und medienpädagogischem Hintergrund allen Schülern ab zwölf Jahren und deren Eltern mit Rat und Expertise zur Seite, wenn es mit dem Homeschooling mal schwierig wird. Eine Plakataktion in Mannheim und Ludwigshafen soll dabei helfen, das Hilfsangebot bekannt zu machen.
Die Online-Mentoringprogramme sollen als Video-Chats Mitte März beginnen. Diese richten sich an Grundschüler und Jugendliche in weiterführenden Schulen und werden unterstützt von der auch in der Rhein-Neckar-Region agierenden gemeinnützigen GmbH "KinderHelden". Diese fördert Kinder in schwierigen Bedingungen. Die Mentoren kommen aus verschiedenen Bereichen, etwa von der BASF, der MRN, aber auch von Hochschulen. "Gute Bildungschancen sind eine wichtige Voraussetzung für Teilhabe und Integration in der Gesellschaft. Gerade in Zeiten von Corona wollen auch wir als Unternehmen einen Beitrag leisten, um besonders die zu unterstützen, die Gefahr laufen, abgehängt zu werden", so Uwe Liebelt, Werksleiter der BASF in Ludwigshafen. Das Unternehmen hat die Unterstützung für Schüler gemeinsam mit Lehrern, Kommunen und Experten außerschulischer Bildungsbereiche entwickelt. Die MRN wird diese zunächst drei Jahre lang umsetzen und ausbauen. So konzipiert der Fachbereich "Bildung und Arbeitsmarkt" die Programmmodule zum Beispiel inhaltlich.
Im Projekt "Deine Lernbox" geht es auch um Chancengerechtigkeit. Christine Brockmann, Geschäftsführerin der MRN, sagt diesbezüglich: "Insbesondere Schüler aus Sozialräumen, in denen sie ihr Bildungspotenzial nicht vollständig ausschöpfen können, benötigen leicht zugängliche Unterstützungs- und Beratungsangebote, um erfolgreich am digitalen Unterricht teilnehmen zu können, beziehungsweise digitales Lernen erst zu ermöglichen." Nicht erst Corona habe gezeigt, wie hoch der Bedarf an Unterstützungsangeboten für digitales Lernen in der gesamten Region sei.
Info: Eine Übersicht aller Angebote im Projekt "Deine Lernbox" auf der Homepage der Metropolregion Rhein-Neckar unter https://www.m-r-n.com/was-wir-tun/themen-und-projekte/projekte/Lernbox. Die kostenfreie Hotline hat die Telefonnummer 0.800 / 75 51 51 3.