Björn Leuzinger. Foto: Rothe
Heidelberg. (RNZ/mare) Was für eine Geschichte: Erst scheitert der Bürgerentscheid zur Verlagerung des Betriebshofs in Heidelberg auf den Ochsenkopf. Dann kommt ans Licht: Es gibt eine Patt-Situation im Rat zu diesem Standort.
Fast. Denn da ist ja noch eine Stimme übrig. Nämlich die von "Die Partei"-Stadtrat Björn Leuzinger. "Und am Ende entscheidet die Spaßpartei über den Betriebshof", schrieb die RNZ dazu.
Und das Echo der Leser ist riesig. Und nicht nur deren Reaktionen. Denn auf der RNZ-Facebook-Seite kommentierte Björn Leuzinger höchstpersönlich. "Um mal eins klarzustellen: Am Ende entscheidet nicht die Spaßpartei (FDP), sondern ich darüber, ob der Betriebshof am Ochsenkopf gebaut wird oder nicht", postet der Stadtrat am Mittwochmittag.
Ein Überblick über diese und weitere Reaktionen:
In seiner gewohnt satirischen Art schreibt Leuzinger weiter: "Ich konnte allerdings gestern nach meiner Inthronisierung eine Mehrheit für den unterirdischen Standort Boxberg erreichen und bin sehr zuversichtlich, dass dieser zügig als Boxberg21 gebaut wird."
Diese Idee nimmt ein anderer Nutzer vorweg: "Also bekommen wir doch noch den unterirdischen Betriebshof unter dem Boxberg ????", schreibt er. Das sieht auch ein Kommentar auf der RNZ-Homepage so: "Die Partei ist auf dem richtigen Weg. Jetzt noch bei Boxberg21 die Box durch den Berg und den Berg durch das Heim ersetzen und oben bleiben (so wie es ja schon bei Stuttgart21 besser gewesen wäre), dann müssen nur noch die schon fertigen Pläne aus dem Schrank geholt werden und wir haben die Lösung: Betriebshof mitten im Netz."
Den FDP-Prank greift ein anderer Leser auf: "Es ist keine Spaßpartei. Leuzinger ist doch nicht bei der FDP!"
Mit einem Augenzwinkern reagieren andere. "Das ist die beste Nachricht am heutigen Tage ???", meint eine Userin zur Situation.
Andere schütteln den Kopf: "Heidelberg, Stadt mit der ältesten Universität in Deutschland, und der Stadtrat findet nicht aufgrund von Fakten den besten zukunftsfähigen Kompromiss?" Der hängt an: "Ganget Hoim und scheisset dr Mamaa ins Nähkörble. Witzfigura."
Ernster kommentiert dieser User: "Die Grünen haben ein Drittel der Stimmen im Gemeinderat. Das ist keine Mehrheit. Niemand hat eine Mehrheit." Es könne also weiterhin in Heidelberg ein lähmendes Patt geben. "Wenn sich nicht mehre Parteien auf eine Linie einigen. Aber", schreibt er weiter, "Die Partei wird nun alle wichtigen Entscheidungen entscheiden."
"Könnte schlechteres passieren", antwortet ein Leser. Er verweist auf eine ähnliche Situation im Europaparlament und macht sich keine großen Sorgen: "Läuft!"
Schließlich schüttelt ein Leser den Kopf: "Das kommt davon, wenn Wählerinnen und Wähler meinen, Politik müsste auf dem Niveau einer Comedyshow stattfinden."