Von dem breiten Spektrum der Ausstellungsobjekte zeigten sich viele Besucher der Vernissage beeindruckt.
Von Charmaine Utzig
"Weil große Künstler klein anfangen können": In diesem Sinne wurde die 29. "Hendsemer Art" gefeiert. Die jährlich stattfindende Kunstausstellung bietet Künstlerinnen und Künstlern aus Handschuhsheim die Möglichkeit, ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Zur Vernissage am Samstagnachmittag verwandelte sich die Tiefburg im Ortskern von Handschuhsheim zu einem bunten Meer aus Acrylbildern, Fotografien und Keramikkunstwerken. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von dem breiten Spektrum der Ausstellungsobjekte. "Es ist sehr inspirierend und vielfältig. Da bekommt man direkt Lust, selbst loszulegen und zu malen", schwärmte etwa Claudia Keller.
Dass sich die "Hendsemer Art" in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt hat, erlebten auch die beiden Cellisten Johanna Leitz und Uriah Tutter. "Die Ausstellung ist wahnsinnig gewachsen und es macht Spaß, hier Cello zu spielen", teilten die beiden Musikstudenten fröhlich mit. "Wir sind immer mehr geworden", erklärte Künstlerin Christine Mercier - dieses Jahr zeigten über 30 Aussteller ihre Arbeiten.
Der gebürtige Engländer David Anthony konnte sich mit seinem selbstgestalteten Geschirr einen der besten Ausstellungsplätze am Eingangstor ergattern: "Mein Geschirr ist inspiriert von Sushiplatten. Ich verziere dazu noch den Ton mit Gardinenstoff - das ist eine alte japanische Technik." Schon seit 20 Jahren nimmt der Hobbykünstler an der Ausstellung teil und möchte weiter mitmachen. "Es kommen zwar immer neue Künstler über die Jahre hinzu, aber die Qualität der Ausstellung bleibt gleich. Und meine Katze - die ist auch immer dabei und hilft mir beim Arbeiten", verriet Anthony schmunzelnd.
Auch Edar Kohold war nicht das erste Mal bei der "Hendsemer Art" dabei. Zum siebten Mal präsentierte die Künstlerin ihre Acryl- und Aquarellbilder: "Ich male von Tier- bis Landschaftsmotiven alles, was mir in den Sinn kommt. Eigentlich male ich schon immer - im Kindergarten, in der Schule, später als Bäckerin. Kunst ist meine Leidenschaft."
Dass Kunst nicht nur Leidenschaft, sondern auch Schicksal sein kann, daran glaubt Maike Sallge: "Ein Fahrradunfall vor sechseinhalb Jahren hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen. Ich konnte nicht mehr arbeiten und brauchte eine sinnvolle Zeitbeschäftigung. Seitdem gestalte ich Schmuck und habe das Gefühl, damit etwas wirklich Gutes zu tun, was mich glücklich macht." Für ihre Schmuckkreationen kauft die frühere Ergotherapeutin Perlen und Metall und gestaltet daraus kleine Elefantenohrringe, Ketten mit Ornamenten, verzierte Armbänder und bunte Fußkettchen.
Info: Die Kunstwerke sind Mittwoch bis Freitag, von 18 bis 21 Uhr, sowie Samstag und Sonntag, von 15 bis 21 Uhr, zu sehen - noch bis 28. Juli.