Heidelberg. (we) Die Nachricht sorgt für Trauer bei den Freunden des Heidelberger Theaters. Aber nicht nur dort. Wolf Meng, "Retter", Freund und Ratgeber der Kulturinstitution ist am vergangenen Wochenende im Alter von 75 Jahren gestorben. Für die meisten, die ihn kannten, kommt die Nachricht überraschend.
Meng war ein Weggefährte der Intendanten Peter Spuhler und Holger Schultze und ein Macher an der Seite der RNZ, als das gemeinsame "Bürgerkomitee zur Rettung des Theaters" in den Jahren 2006 bis 2012 die Aktion "Wir retten unser Theater" ins Leben rief.
Am Ende kamen von Bürgerinnen und Mäzenen, von Schülern, Studierenden und Theaterbegeisterten 25 Millionen Euro an Spenden zusammen; davon alleine 20 Millionen von Wolfgang Marguerre. Organisatorisch koordiniert hat die Aktion der geschäftsführende Vorstand Meng, "der Einzige im Komitee, der etwas von Zahlen verstand", erinnert sich Ingrid Thoms-Hoffmann, langjährige Leiterin der Heidelberger Stadtredaktion und Vize im Bürgerkomitee.
Oder wie es Mengs Witwe Margit sagt: "Rechnen war sein Thema." Als "Zahlenmensch" berechnete der Unternehmensberater die Finanzierung von großen Gewerbeprojekten. So nahm er auch die Herausforderung an, das 70-Millionen-Projekt Theatersanierung zu unterstützen, manchmal auch mit sanftem Druck auf Sponsoren.
Dem Theater stand Wolf Meng darüber hinaus als Kuratoriumsmitglied zur Seite, und wenn die Tanzsparte unter Nanine Linning teure Inszenierungen in Angriff nahm, war es Meng, der Sponsorengelder besorgte. Er war durch und durch ein wahrer Freund des Theaters.
2010 zeichnete ihn die Stadt Heidelberg mit der Bürgerplakette aus, das Bürgerkomitee wiederum erhielt 2007 von Bundespräsident Horst Köhler die Aufnahme ins "Land der Ideen".
Cornelius Meister, damals Generalmusikdirektor, lobt die Verdienste Mengs gegenüber der RNZ am Rande eines jüngst geführten Interviews: "Gäbe es nicht Menschen wie Wolf Meng, die ihr Leben der Kultur widmen, wären wir ganz schön aufgeschmissen. Ihm und seiner Frau bin ich zutiefst dankbar."