Schüler helfen Geflüchteten und sammeln Spenden
Mehr als 5000 Euro kamen bei der Aktion mehrerer Heidelberger Gymnasien zusammen.

Heidelberg. (tap) Die Schüler mehrerer Heidelberger Gymnasien haben gemeinsam Sach- und Geldspenden für ukrainische Geflüchtete in Polen gesammelt. Bei der Aktion kamen insgesamt über 5000 Euro und jede Menge dringend benötigter Gegenstände für die Erstausstattung der Hilfsbedürftigen zusammen.
Konfrontiert mit den Bildern flüchtender Familien, die mit ihren Kindern im Ausland Schutz suchen, entschloss sich Malte Sommerburg, die Initiative zu ergreifen: "Wir können helfen, deshalb sollten wir das auch tun", meint der Oberstufensprecher des Englischen Instituts. Über Whatsapp kontaktierte er die Schüler- und Klassensprecher der anderen Gymnasien und organisierte zusammen mit ihnen die Spendenaktion über Online-Besprechungen.
Neben den Schülerinnen und Schülern des Englischen Instituts engagierten sich auch die des Bunsen-, des Hölderlin-, und des St. Raphael-Gymnasiums sowie der Internationalen Gesamtschule Heidelberg für den wohltätigen Zweck. Dazu hatten sie auf den Pausenhöfen Stände aufgestellt, an denen Schüler und Eltern ihre Spenden abgaben. Um ein bequemes Spenden von überall zu ermöglichen, richtete Malte Sommerburg auch ein Paypal-Konto ein – allein auf diesem Weg kamen über 3500 Euro zusammen. Die Spenden finden über die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft ihren Weg zu den Geflüchteten.
Dabei hätten die Abiturienten derzeit eigentlich anderes zu tun. Mitte April stehen die Abiturprüfungen an, und zur Zeit stecken sie in der letzten Klausurphase. So auch Anastasia Metzger, die ihre Pausen trotzdem für das Sortieren und Verpacken der Sachspenden opfert. Die Situation der Geflüchteten beschäftige sie sehr: "Ich habe es nicht ausgehalten nur zuzuschauen", meint die Abiturientin.
Normalerweise lernen die Schüler in dem Raum im Erdgeschoss Französisch und Spanisch, jetzt lagern dort Matratzen und Kartons voller Hygieneartikel und Babynahrung. Um den Fremdsprachenraum als Lager für die Sachspenden nutzen zu können, habe man die Raumplanung in Teilen umstellen müssen, erklärt Dietmar Schmid, Abteilungsleiter und Betreuer der Schülermitverantwortung. "Ich bin von unseren Schülern und vor allem von Malte sehr beeindruckt", erzählt er stolz. Die Schule habe die Schüler dabei natürlich unterstützt, aber die Organisation übernahmen die diese alleine, betont Schmid. So habe zum Beispiel das Sekretariat hunderte von Briefen mit Informationen über die Aktion an die Eltern verschickt.
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Das Englische Institut wolle demnächst auch eine Betreuung für ukrainische Kinder anbieten, so Schmid. Die Kollegen hätten sich dazu bereit erklärt, die Kinder abwechselnd zu betreuen. Man suche derzeit noch nach Übersetzern, da nicht alle Kinder Englisch sprächen.