Die ersten Arbeiten sind bereits abgeschlossen: Neben dem versenkbaren Poller steht nun ein neues Gerät zum Auslesen der Magnetchips (links im Bild). Foto: Philipp Rothe
Heidelberg. (RNZ) Um den Verkehr im Ochsenkopf zu beruhigen, hat die Stadt im Wieblinger Weg, auf Höhe der Hausnummer 88, einen versenkbaren Poller aufgebaut. Dieser soll den Schleichverkehr im Wohngebiet unterbinden. Dabei geht es insbesondere um den Durchgangs- und Querverkehr zur SRH-Hochschule, zu den Gewerbeschulen und in Richtung Zentrum. Um eine Verlagerung des Schleichverkehrs zu verhindern, installiert die Stadt zudem im Kinzigweg auf Höhe der Hausnummer 8 zwei nicht versenkbare Poller.
Der Poller im Wieblinger Weg wird ab Mitte März vorerst montags bis freitags von 7.30 bis 9 Uhr und von 13 bis 14.30 Uhr ausgefahren. Die Zeiten können laut Stadt aber nachträglich an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Alle Berechtigten des Gebiets Ochsenkopf (Einwohner mit Haupt- und Nebenwohnsitz und Fahrzeughalter oder Fahrzeugführer) erhalten eine kostenfreie Ausnahmegenehmigung in Form eines Magnetchips zur Bedienung des Pollers. Die Magnetchips müssen von den Berechtigten beantragt werden – eine entsprechende Information wird aktuell an den Nutzerkreis verschickt. Das Antragsformular soll es demnächst auf der Homepage der Stadt geben. Die Chips sollen bis März verteilt sein.
Die Reaktivierung des Pollers soll eine befristete Lösung bis zum Anschluss der Ludwig-Guttmann-Straße an den Rittel sein, der aus finanziellen Gründen aber auf Eis gelegt wurde. Die Installation des Pollers kostet rund 18.000 Euro. Die laufenden Kosten betragen jährlich 2200 Euro.
Update: Mittwoch, 3. Februar 2021, 20.00 Uhr
Versenkbare Sperre im Ochsenkopf wird bald reaktiviert
Von Denis Schnur
Oberbürgermeister Eckart Würzner hat den Poller zu Beginn seiner Amtszeit 2007 abgeschaltet. Foto: RotheHeidelberg. Eine gute und eine schlechte Nachricht gab es in der Sitzung des Verkehrsausschusses in der vergangenen Woche für die Bewohner der Siedlung Ochsenkopf. Denn einerseits wird es nur noch wenige Wochen dauern, bis der versenkbare Poller im Wieblinger Weg reaktiviert wird. Ende 2020, Anfang 2021 soll es weit sein. Andererseits teilte das Amt für Verkehrsmanagement jedoch auch mit, dass wegen der corona-bedingten Haushaltskrise derzeit nicht am Anschluss der Ludwig-Guttmann-Straße an die Autobahnzufahrt Rittel gearbeitet werde.
Konkret heißt das: Mit der Reaktivierung des Pollers, um die die Stadträte den Oberbürgermeister jahrelang gebeten hatten, wird künftig der Schleichverkehr zwischen Autobahn und SRH-Campus beziehungsweise den Schulen unterbunden. Das Hindernis soll – so das Amt für Verkehrsmanagement – an Werktagen zwischen 7.30 und 9 Uhr hochgefahren werden. In der Zeit können nur Anwohner des Ochsenkopfs, die zudem ein Fahrzeug dauerhaft nutzen, die Stelle mit einem Magnetchip passieren. Wer aber von der Autobahn nach Wieblingen möchte, muss den Umweg über Bergheim in Kauf nehmen. "Ein kurzes Stück über eine sehr gerade Straße", wie SPD-Stadträtin Monica Meißner betont.
Der Poller befindet sich am westlichen Ende des Ochsenkopfes. Grafik: RNZ-ReproDadurch dürfte sich die Verkehrslage im Wohngebiet Ochsenkopf in den Morgenstunden deutlich entspannen. Damit der eigentlich illegale Schleichverkehr nicht einfach durch die Parallelstraßen weitergeht, überlegt die Verwaltung zudem, im Kinzigweg wieder Pfosten anzubringen. Gleichzeitig verzögert sich die langfristige Lösung der Verkehrsprobleme im Wieblinger Süden weiter.
Denn der Schleichverkehr ist eigentlich eine Folge dessen, dass es keine direkte Anbindung von der Autobahn an den SRH- und Schulcampus gibt. Mitarbeiter, Studierende und Schüler, die mit dem Auto kommen, müssen deshalb eigentlich den genannten Umweg in Kauf nehmen – oder eben illegal durch die Wohnsiedlung Ochsenkopf abkürzen.
Deshalb plant die Stadtverwaltung schon seit Jahren, die Ludwig-Guttmann-Straße über die OEG-Gleise hinweg bis zum Rittel zu verlängern. Damit wäre der Umweg nicht mehr nötig. Dass die Pläne nun erst einmal auf Eis liegen, ärgert CDU-Stadtrat Alexander Föhr: "Das Problem ist ja die Gesamtsituation – und die ändern wir nur mit dem großen Wurf: dem Anschluss an den Rittel", betonte er in der Ausschusssitzung. "Der Poller verschiebt den Verkehr nur – und damit das Problem." Deshalb appellierte er an die Verwaltung, das Projekt auch in Corona-Zeiten weiterzuverfolgen.