Die Wolfsgärten bei Wieblingen: Bald der Kern der Flüchtlingsaufnahme im Land? Foto: Rothe
Heidelberg. (dns) Ob das Gewann Wolfsgärten der neue Standort fürs Landesankunftszentrum für Geflüchtete wird, ist noch völlig offen. Klar ist jedoch, dass die Einrichtung Teil einer regionalen Lösung wäre. Das machte Andreas Schütze, Amtschef im Innenministerium, am Dienstag per Live-Schalte im Hauptausschuss deutlich.
Demnach habe sich das Land von der Idee verabschiedet, ein Ankunftszentrum mit Platz für 3500 Menschen an einem Ort zu errichten. Diese Kapazität brauche man zwar, um für Phasen gewappnet zu sein, in denen wieder mehr Geflüchtete kommen. Jedoch wolle man die Plätze mittlerweile in einem "modularen, regionalen System" schaffen. Die Wolfsgärten seien mit ihren acht Hektar zwar zu klein als alleiniger Standort, aber, so Schütze: "Das Gesamtsystem würde mit ihnen hervorragend funktionieren." So könne man dort neben der Verfahrensstraße problemlos Raum für 2000 Menschen schaffen – genug für den Regelbetrieb. Sie würden den "Nucleus" – den Kern – der Erstaufnahme im Land bilden, um den herum weitere Einrichtungen entstehen. "Im Großraum Heidelberg, aber außerhalb der Stadt", wie Schütze betonte.
Diese Einrichtungen seien nicht bloß Puffer für das Ankunftszentrum, sondern ebenfalls Erstaufnahmestellen. So sollen in Mannheim etwa insgesamt 1500 Unterbringungsplätze entstehen. Darüber hinaus würden weitere Standorte in der Region geprüft. Puffer könnten aber in allen Erstaufnahme-Einrichtungen im gesamten Land aufgebaut werden. "Reduziert sich an einem Standort die Kapazität, muss dies an anderer Stelle kompensiert werden." Ein Ankunftszentrum mit 2000 Plätzen sei daher "kein Beinbruch für uns".
Da sein Ministerium auch für die Digitalisierung zuständig ist, lobte Schütze zudem den Dynamischen Masterplan für den neuen Stadtteil in Patrick-Henry-Village (PHV): "Da stehen wir voll und ganz dahinter." Die Regierung wolle das Projekt auch unterstützen, in dem sie die Zusage einhält, das Areal freizumachen, sobald es einen alternativen Standort für das Ankunftszentrum gibt. Bis Sommer dieses Jahres habe man zwar auch darüber nachgedacht, ob die Einrichtung in PHV bleiben kann. Aber: "Nach dem Gemeinderatsbeschluss vom Juni haben wir alle Überlegungen in diese Richtungen aufgegeben."