Insgesamt 35 Beamte haben am Donnerstag eine Großkontrolle bei Radfahrern durchgeführt. Foto: Polizei
Heidelberg. (pol) 224 Fahrradfahrer hat die Verkehrspolizei am Donnerstag im Rahmen einer Großkontrolle in Heidelberg überprüft. Das Fazit: 167 Radfahrer wurden verwarnt, für 57 Radler hagelte es Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten.
Die Vergehen im Einzelnen: 112 Radler wurden erwischt, als sie entgegen der Fahrtrichtung unterwegs waren, 51 radelten auf dem Gehweg, 55 ignorierten rote Ampeln, 2 telefonierten beim Fahren, 38 Radler hatten mangelhaftes Licht, 15 fuhren trotz Verbotszeichen über eine Brücke und 8 hatten ihre Pedelecs manipuliert. Bei einigen Radlern blieb es auch nicht bei einem einzigen Vergehen. Insgesamt waren bei der Kontrolle 35 Beamte im Einsatz.
Der Grund: Laut Polizei sei trotz oder gerade wegen der Corona-Situation eine deutliche Zunahme des Radverkehrs in der Stadt zu verzeichnen. Unter die Radfahrer würden sich verstärkt auch Pedelec- und "E-Bike"-Fahrer mischen und so seien ohnehin bekannte "Problemstellen" noch stärker frequentiert. In diesem Zusammenhang würden auch vermehrt Bürgerbeschwerden an die Polizei herangetragen.
Auch ein Blick in die Unfallstatistik in Heidelberg zeige, dass im vergangenen Jahr bei 435 Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Fahrradfahrern ein Fünf-Jahres-Höchststand erreicht wurde. Das sei eine Zunahme um knapp 16 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 mit 376 Unfällen. Ein Radfahrer kam 2019 bei einem Unfall ums Leben, 346 wurden verletzt, davon 44 schwer. Kontrollen hätten jedoch gezeigt, dass durch gezielte Überwachung und Aufklärung ein gewisses Gefahrenbewusstsein unter den Radfahrern zu erzielen sei, so die Polizei weiter.
Zur Unfallvermeidung empfehlen die Beamten Regeltreue als Fahrroutine, defensives und bremsbereites Fahren an Kreuzungen und Einmündungen sowie ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme.
Bahndamm wird gesperrt
Vier Wochen lang müssen Radfahrer und Fußgänger zwischen Bahn- und Weststadt ab Montag einen größeren Umweg in Kauf nehmen. Wie die Stadt mitteilte, stehen notwendige Arbeiten zur Herstellung der Ausgleichsflächen im Bereich des Stadttors Ost an.
Deshalb muss der Bahndamm – die Fuß- und Radwegeverbindung zwischen der West- und der Bahnstadt – von Montag, 7. September, bis voraussichtlich Montag, 5. Oktober, tagsüber gesperrt werden – jeweils von Montag bis Freitag von 7 Uhr bis 17 Uhr. Die Sperrung ist so umfangreich notwendig, da der Baustellen-Anlieferverkehr mit schweren Fahrzeugen rückwärtsfahrend aus Richtung Kirchheimer Weg über den Bahndamm erfolgen muss, heißt es weiter.
Eine Umleitung über den Langen Anger, die Rudolf-Diesel- und die Carl-Benz-Straße wird ausgeschildert. An den Wochenenden sowie unter der Woche zwischen 17 Uhr und 7 Uhr morgens ist der Bahndamm aber wie gewohnt nutzbar.
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