Schönbrunn

Gewerbesteuer-Einnahmen im Corona-Jahr so hoch wie nie

Im Corona-Jahr 2020 nahm Schönbrunn erstmals mehr als eine halbe Million Euro ein.

15.10.2021 UPDATE: 16.10.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden
Mit nur 38 Prozent ist der Kostendeckungsgrad im Jahr 2020 auf den Schönbrunner Friedhöfen relativ gering. Foto: Marcus Deschner

Schönbrunn. (MD) "Noch nie waren die Gewerbesteuereinnahmen höher als im Jahr 2020", freute sich Kämmerer Benedikt Münch in der jüngsten Sitzung des Schönbrunner Gemeinderats. In der stellte er im Feuerwehrhaus die Jahresrechnung für 2020 vor. Demnach sprudelten exakt 501 631 Euro in den Gemeindesäckel. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es 459.000 Euro, im Jahr 2010 vergleichsweise niedrige 175.000 Euro. Dabei sind die Hebesätze seit 2010 bei unverändert 340 Punkten geblieben.

Auch sonst kann sich die Jahresrechnung sehen lassen. Kalkulierte man bei der Verabschiedung des Haushaltsplans für 2020 noch mit einem Minus von knapp 30 000 Euro, so liegt man jetzt bei einem Gesamtergebnis von rund 121 000 Euro im Plus. Münch schlüsselte die Jahresrechnung detailliert auf. Ordentlichen Erträgen von 6,95 Millionen Euro stehen ordentliche Aufwendungen von 6,83 Millionen Euro gegenüber, so dass unterm Strich das Plus verbleibt.

Haupteinnahmebrocken der Gemeinde waren der Anteil an der Einkommensteuer mit knapp 1,7 Millionen Euro, Zuweisungen von Bund, Land, Landkreis und Gemeinden mit rund 850.000 Euro, die Gewerbesteuer, Schlüsselzuweisungen in Höhe von 1,75 Millionen Euro, Gebühren, Entgelte und zweckgebundene Abgaben mit gut einer Million Euro sowie die Grundsteuern mit rund 300 000 Euro. Bei den Grundsteuern A und B sind die Hebesätze mit 340 Punkten auch seit 2015 stabil geblieben.

Die Aufwendungen in der Jahresrechnung verteilen sich hauptsächlich auf die zu zahlende Kreisumlage von fast einer Million Euro, die Personalkosten von 2,25 Millionen Euro, den Verwaltungs- und Betriebsaufwand von knapp 1,6 Millionen Euro, die Finanzausgleichsumlage von 800 000 Euro, die kalkulatorischen Kosten von fast 820 000 Euro sowie sonstige Transferaufwendungen von 220 000 Euro und Versorgungsaufwendungen von 140 000 Euro. Kontinuierlich gestiegen sind Münchs Ausführungen zufolge die Personalaufwendungen. Die lagen beispielsweise im Jahr 2005 noch bei 1,85 Millionen Euro. Davon entfällt mit knapp einer Million Euro oder rund 44 Prozent der größte Teil auf die Kindergärten, gut 15 Prozent auf den Bauhof, rund 28 Prozent aufs Rathaus und jeweils etwa 6,5 Prozent auf Gemeindeorgane und die Grundschule. Auch die an den Rhein-Neckar-Kreis abzuführende Umlage, obwohl in den vergangenen Jahren deren Hebesatz stetig gefallen ist und aktuell bei 26,75 Punkte liegt, war wegen der Schönbrunner Finanzstärke noch nie so hoch. Im Jahr 2010 etwa lag der Hebesatz bei 31 Punkten, 807 000 Euro mussten bezahlt werden. Auch bei der Finanzausgleichsumlage musste man 2010 "nur" 575.000 Euro berappen.

Interessant waren auch Münchs Erläuterungen zu den Kostendeckungsgraden. So liegt dieser bei den Kindertagesstätten bei 50,24 Prozent. Einnahmen von 621 000 Euro stehen dabei Aufwendungen von gut 1,1 Millionen Euro gegenüber. Besser sieht es bei der Wasserversorgung mit gut 95 Prozent aus. Wobei 2020 ein Wasserverlust – etwa durch Rohrbrüche – von rund 30 Prozent herrschte. Beim Abwasser beträgt die Kostendeckung knapp 92 Prozent. So richtig drauflegen musste die Gemeinde bei den Friedhöfen. Da lag die Kostendeckung nur bei 38 Prozent. Einen Überschuss von gut 26.000 Euro erzielte man im Wald, was einer Rendite von 20 Prozent entspricht.

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Nach oben gegangen ist auch die Verschuldung der Gemeinde. War man Ende 2019 noch mit 1,7 Millionen Euro in den Miesen, so lag der Schuldenstand zum 31. Dezember 2020 bei 2,055 Millionen Euro. Eine halbe Million Euro wurde 2020 neu aufgenommen, getilgt wurden gut 138.000 Euro.

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