"Zzyzx" belegte bei den Weltmeisterschaften in England Platz sieben. Das Foto zeigt (stehend v.l.) Leon Meixner, Danny Winterholler, Luis Jakob (mit Pokal für Platz drei in der Kategorie "Solo"), Kevin Sauer (Choreograf), Anastasia Lindegrün, Moses Schäfer (mit Medaille für Platz sieben in der Kategorie "Solo") sowie (hockend v.l.) Max Wisner, Isabell Pinneker, Katrin Pinneker, Ilayda Altinkaya, David Schäfer mit Pokal für Platz vier in der Kategorie "Solo". Foto: privat
Buchen. (vs) Nun sind auch die Streetdance-Weltmeisterschaften der "United Dance Organisation" (UDO) am vergangenen Sonntag in den "Wintergardens", einem sehr großen Veranstaltungszentrum in Blackpool (England), zu Ende gegangen. Eines steht fest: Alle teilnehmenden Tänzerinnen und Tänzer des Buchener "Integrations- und Präventionsprojektes Hiphop-Breakdance" (IPHB) im TSV 1863 gehören weiterhin zur Weltelite.
Nicht nur, weil sie sich bei den Deutschen Meisterschaften im Frühjahr in Pforzheim für die Weltmeisterschaften qualifizierten, sondern vor allem auch, weil sie die "Preliminaries" (Vorentscheidungen) bei der WM überstanden und fast alle bis ins Finale tanzten - bis auf die Nachwuchs-Gruppe "X-Ception" (U14/"Novice"), die das Finale knapp verfehlte, da nur die besten acht des Halbfinales die Hürde ins Finale schafften, und "X-Ception" belegte Platz neun. Zum ersten Mal stellte sich der Buchener Nachwuchs der gewaltigen internationalen Herausforderung und präsentierte seine Choreografie einwandfrei.
Neu war bei der Weltmeisterschaft die differenzierte Altersklassen- und Leistungsstufeneinteilung der UDO: Es gibt U8, U10, U12, U14, U16, U18 und seit diesem Jahr anstatt Ü18 die "Ultimate Division".
Zudem wird jede Altersklasse in vier Leistungsstufen unterteilt: die "Beginners", "Novice", "Intermediate" und die höchste Stufe "Advanced". In diesem etwas komplizierten, aber gerechten System müssen 13-jährige Anfänger nicht mehr gegen 18-jährige Fortgeschrittene antreten.
Allerdings erhebt sich Kritik gegen die neu geschaffene "Ultimate Division", in der Gruppen jeden Alters antreten können. Die Kritik richtet sich gegen die unterschiedlichen Trainingsvoraussetzungen von Kindern und Erwachsenen (Ü18). So wurde eine 20-köpfige, japanische Kindergruppe (12 bis 15 Jahre) in der "Ultimate Division" tatsächlich Weltmeister und ließ alle Ü18-Gruppen hinter sich. Der Kritikpunkt: Kinder haben eine Menge Zeit zum Trainieren.
Volker Schwender fragte den Coach der Gruppe, wie oft sie trainieren. Die Antwort: jeden Tag nach der Schule. Das ist bei vielen Erwachsenen, die entweder in einer Ausbildung, im Studium oder bei der Arbeit sind, meistens nicht möglich.
Für die 6000 Teilnehmer aus 35 Ländern hingen auch in diesem Jahr die Platzierungen nicht nur vom Können, sondern auch von den oft überraschenden Bewertungen der achtköpfigen Jury ab. Können und Glück bzw. Pech spielten natürlich auch bei den Buchenern eine Rolle. Zu einem Titel hat es dieses Mal zwar nicht gereicht, aber die meisten Finalisten bekamen einen Pokal. Lediglich "Next Level" - der letztjährige Weltmeister - kam "nur" auf Platz 13.
Volker Schwender und Kevin Sauer versuchten zu trösten: Man müsse nicht unbedingt einen Pokal bekommen, um zur Weltspitze zu gehören - jeder (Halb-)Finalist gehöre zur Weltspitze.
Die Gruppe "Zzyzx" (U18/"Advanced") erhielt für Platz sieben einen Pokal, Luis Jakob (U18/"Beginner") für Platz drei und David Schäfer (U10/"Novice") für Platz vier in der Kategorie "Solo" ebenfalls, Moses Schäfer erhielt für Platz sieben in der Kategorie "Solo" eine Medaille.
Wenn man - wie die Buchener Hip-Hopper - bisher mit Siegertiteln verwöhnt wurde, ist die Freude über die Platzierungen verhalten, macht man sich jedoch bewusst, dass man auf weltweit höchstem Level tanzt und ins Finale kommt, dann entwickeln sich sowohl Freude als auch Motivation, alles durch noch mehr Training noch besser zu machen. Das IPHB dankte allen Spendern und Sponsoren für die finanzielle Unterstützung, ohne die eine Teilnahme an den WM nicht möglich wäre. Die Fördergelder seien Leistungsanerkennung und ein wichtiger Beitrag zur Integration zugleich.
Info: Das IPHB lädt die Bevölkerung ein, am 12. Oktober, ab 18 Uhr (Einlass: 17 Uhr) sein 20-jähriges Bestehen mit einem großartigen Showprogramm in der Stadthalle Buchen zu feiern. Es gibt keinen Vorverkauf. Karten nur an der Abendkasse.