Die über 40 Jahre alte Gruppenkläranlage Seckachtal wird derzeit für 16 Millionen Euro grundlegend modernisiert und erweitert. Bei einer Vor-Ort-Besichtigung in Roigheim machten sich die Mitglieder des Zweckverbands ein Bild von den laufenden Arbeiten. Foto: Anita Ludwig
Osterburken/Adelsheim. (alu) Es ist eine zukunftsweisende Maßnahme, die die Erhaltung der Wasserqualität sicherstellen wird. Darin sind sich die Mitglieder des Zweckverbands Gruppenkläranlage Seckach einig, als sie gemeinsam mit den verantwortlichen Ingenieuren, Alexander Weber und Andreas Ebermaier die aktuelle Baustelle in Roigheim besichtigten. Das Planungsbüro Weber ist insgesamt zufrieden mit den Arbeiten. Alles laufe nach Plan, und man liege gut in der Zeit. Andreas Weber erläuterte die Vorgehensweise inklusive der Besonderheiten, die auf den erwarteten sumpfigen Untergrund zurückzuführen seien. Das Problem hätten sie erwartungsgemäß gelöst, so Weber, und zeigte den Anwesenden die gut abgetrocknete Erde im riesigen Rund der Rammpfähle.
Die Erweiterung der über 40 Jahre alten Gruppenkläranlage Seckachtal wurde erforderlich, damit die Wasserrahmenrichtlinie in Zukunft entsprechend umgesetzt werden kann. Absenkungen, veraltete Regeltechnik, Bauschäden und weiterer Verschleiß an den Geräten, machten diese Maßnahme unumgänglich. Ein kompletter Neubau an anderer Stelle wurde aufgrund wesentlich höherer Kosten verworfen.
Die bisherige Anlage erfülle jedoch, hauptsächlich dank der engagierten Klärwärter, bis zur geplanten Fertigstellung im Jahr 2022 noch ihre Aufgaben, so betonte Roigheims Bürgermeister Michael Grimm.
Die Vertreter der beteiligten Gemeinden, Osterburken, Adelsheim, Seckach und Roigheim trafen sich in Roigheim, um sich einen Überblick über den Baufortschritt zu verschaffen und um die Haushaltssatzung 2018 zu beschließen.
Nach dem Ortstermin eröffnete der Vorsitzende des Verbands, Osterburkens Bürgermeister Jürgen Galm, die Sitzung.
Anschließend erläuterte Kämmerer Horst Mechler, knapp und effizient den insgesamt 35 Seiten umfassenden Haushaltsentwurf. Die Satzung wurde einstimmig beschlossen.
Ingenieur Andreas Ebermaier zeigte den Anwesenden die einzelnen Bauabschnitte anhand von Bildern auf. Pünktlich im September 2017 konnte mit der Abtragung des Mutterbodens auf der Erweiterungsfläche begonnen werden. Obwohl sich der Aushub zwischen den Rammpfählen schwierig gestaltete, blieb man auch im Zeitrahmen. Aufgrund eines sehr hohen Grundwasserstandes im Januar war eine Absenkung des Grundwassers erforderlich. Hier gebe es ebenfalls keinerlei Probleme.
Während technische Hindernisse überwunden werden können, scheint die Preisentwicklung im Baugewerbe ein Grund zur Sorge zu sein. Die bisherige Preissteigerung liegt seit der Planung bei 20,8 Prozent.
Noch im August letzten Jahres war von Baukosten in Höhe von 13,8 Millionen die Rede. Inzwischen sei man bei circa 16 Millionen Euro. Dieser Anstieg sei allein den gestiegenen Preisen in der Baubranche geschuldet und liege nicht etwa an unvorhergesehen Zwischenfällen. Für Bürgermeister Jürgen Galm ist dieser Umstand eine äußerst negative Begleiterscheinung der niedrigen Zinsen.
Damit sich diese Entwicklung nicht weiter nach oben fortsetze, sollte man so schnell wie möglich die erforderlichen Ausschreibungen angehen. Der nächste Submissionstermin für den zweiten Funktionsabschnitt ist bereits der 8. März. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich mit über 30 Prozent an den Gesamtkosten.
Bereits zu 95 Prozent abgeschlossen ist die Kanaluntersuchung, die die Firma Baierle Kanalsanierung GmbH durchgeführt hat. Bisher seien schwere Schäden nicht erkennbar. Trotz allem gehe man bei einem Viertel der Abwasserkanäle, die zur Kläranlage führen, von einem Sanierungsbedarf in Höhe von 200.000 Euro aus. Auch hier soll umgehend ausgeschrieben werden, um den Kostenrahmen nicht zu sprengen.
Im April will sich der Zweckverband erneut treffen. Für Mitte Juni ist bereits das Richtfest für das neue Maschinenhaus geplant.