Martin Fallenbüchel und Maximilian Müller spielten das Teilen des roten Mantels nach. Foto: Kreutzer
Von Katharina Schröder
Schriesheim. Viel los war am Montagabend zwischen Schillerplatz und Oberem Schulhof: Knapp 450 Martinsmännchen verteilte der Verkehrsverein Schriesheim beim Martinszug an Kinder mit Laternen. „Es war besser als letztes Jahr, da hat es so geregnet“, sagte Joachim Müller, Zweiter Vorsitzender des Verkehrsvereins.
Auf Pferd Leon ritt Katja Niklaus gefolgt vom Wagen mit dem Schriesheimer Posaunenchor voraus. Begleitet von Klassikern wie dem Lied „St. Martin“ zogen die Kinder mit ihren Familien durch Schriesheim. Sie trugen bunte Laternen in allen möglichen Formen vor sich her: Von Pandas über Katzen bis hin zu Dinosauriern war alles vertreten.
Der Martinszug zog mit Katja Niklaus auf dem Pferd Leon durch Schriesheim. Foto: Kreutzer
Der vierjährige Liam hatte einen grünen Traktor als Laterne gebastelt. „Die Oma hat einen Bauernhof in der Nähe von Berlin, und da fährt er gerne auf dem Trecker mit“, erzählten seine Eltern, die fleißig beim Basteln halfen. Dem Vierjährigen gefällt der Martinszug, daheim habe er schon ein ganzes Sortiment von Laternen. Allein für dieses Jahr mussten im Kindergarten und Zuhause drei neue gebastelt werden. Die Fertigung der bunten Lampions ist Familiensache.
Die neunjährige Lina war mit einer großen Eulenlaterne unterwegs. „Die ist nicht ganz selbst gemacht“, sagte sie. „Ich habe sie zusammen mit meiner Oma aus einem Bastel-Set gemacht.“ Beim Martinsumzug lief sie schon öfter mit. „Jetzt komme ich mit, weil meine kleine Schwester auch dabei ist, und weil mir die Martinsmännchen so gut schmecken“, erzählte sie.
Foto: Kreutzer
Die Beliebtheit des Schriesheimer Martinsumzuges reichte sogar über die Stadtgrenzen hinaus. Anja Lessle kam mit ihren Kindern Melina (8), Samira (7) und Elias (2) aus Leutershausen zum Schriesheimer Umzug. „Ich bin hier aufgewachsen und als Kind selbst hier mitgelaufen“, sagte die Mutter. Außerdem habe es beim Umzug in Leutershausen geregnet. Für die drei Kinder bastelte sie kleine bunte Eulenlaternen.
Angekommen im Oberen Schulhof spielte der Posaunenchor noch einige Lieder, bei denen mal mehr und mal weniger mitgesungen wurde, bis das eingespielte Duo aus Martin Fallenbüchel und Maximilian Müller den roten Mantel beim Martinsspiel teilte.
Bunte Laternen wurden auch in Ursenbach und Altenbach gezeigt. Foto: Kreutzer
Aber nicht nur die Schriesheimer Innenstadt wurde von bunten Laternen gefüllt, auch in Altenbach und Ursenbach gab es ein Programm für Kinder. In Altenbach spielte das Wetter mit. „Wir hatten ein bisschen Nebel am Abend, aber das hat nicht gestört“, sagte Ortsvorsteher Herbert Kraus. „Wir hatten ja Laternen.“
Der Martinsumzug sei in diesem Jahr größer als sonst gewesen. „Ich denke, dass so um die 200 Leute da waren“, schätzte Kraus. Er lobte außerdem das Engagement der Altenbacher: „Die Jugendfeuerwehr schenkte Kinderpunsch aus, der Förderkurs Grundschule hat Maronen geröstet und es gab ‚Räuberwurst‘ im Brötchen.“ Der Umzug wurde vom Posaunenchor Wilhelmsfeld und Ines Edelmann auf ihrem Pferd begleitet.
Ursenbach hatte Pech mit dem Wetter. „Das Wetter war leider sehr schlecht, es hat geregnet“, sagte Ortsvorsteherin Inge Pfrang. Der Zug setzte sich aber trotz des Regens mit etwa 15 Kindern in Bewegung. Pferd und Posaunenchor gingen voraus. „Nur das kleine Feuer, das wir normalerweise im Anschluss machen, musste wegen des Regens leider ausfallen.“