Der frisch vereidigte Jugendgemeinderat kann auf eine starke Legitimation bauen: 40 Prozent aller Wahlberechtigten wählten das neue Gremium für zweieinhalb Jahre. Foto: Beckmann
Ladenburg. (skb) Die Jugend hat gewählt: Nachdem die Urne geschlossen war, wurde noch am Abend der Wahlwoche das Ergebnis verkündet und der neue Jugendgemeinderat (JGR) im Rahmen der letzten öffentlichen Sitzung seiner Vorgänger im Jugendzentrum "Die Kiste" feierlich vereidigt.
Wie dessen Vorsitzender Marius Steigerwald mitteilte, waren 330 Stimmzettel abgegeben worden, was angesichts von den 824 Wahlberechtigten einer erfreulichen Beteiligung von 40 Prozent entsprach. Jeder Wähler hatte zwölf Stimmen, wovon maximal drei auf einen Kandidaten vereint werden durften; die Amtsperiode beläuft sich auf zweieinhalb Jahre.
Vier Sitze entfielen auf die jeweils meistgewählten Vertreter der weiterführenden Schulen in städtischer Trägerschaft - Carl-Benz-Gymnasium (CBG), Merian-Realschule (MRS), Werkrealschule Unterer Neckar (WUN) und Erich-Kästner-Schule (EKS) -, um, so Steigerwald, ein möglichst breites Spektrum "verschiedener Meinungen und Lebensentwürfe" abzubilden.
Bevor der nun ehemalige JGR-Vorsitzende die Vereidigung des neuen Gremiums vornahm, erinnerten seine Kollegen Sebastian Koch und Adnan Jema an Erreichtes binnen der zurückliegenden drei Jahre, darunter das Engagement für den Weststadt-Bolzplatz, Volleyball- und Fußballturniere, wobei man in puncto Integrations-Cup, der zuletzt nicht so geendet hatte wie erhofft, mit dem Bürgermeister im Gespräch sei und über neue Wege nachdenke.
Steigerwald dankte nach reibungslos verlaufenem Wahlprozedere auch namens seiner Mitstreiter den Sozialarbeiterinnen Angelika Kaindl und Kerstin Pott sowie Nico Alt vom Kreisjugendring, der "mit Rat und Tag unterstützt" habe, der Stadtverwaltung und schließlich allen Kandidaten, immerhin 22 an der Zahl. Und auch die scheidenden Jugendgemeinderäte selbst hörten viel Lob: "Ihr habt gute Arbeit geleistet", betonte ihr ehemaliger Amtskollege Francesco Iacono. Stadträtin Gudrun Ruster stellte als Dankeschön ein von den Freien Wählern spendiertes Pizzaessen in Aussicht, und der frühere JGR-Vorsitzende Sophian Habel sprach ausdrücklich allen Kandidaten Dank für ihr Engagement aus.
"Danke für euren Mut und eure Bereitschaft", wandte sich auch Bürgermeister Stefan Schmutz an das gesamte Kandidatenfeld, wohl wissend: "Demokratie ist grausam." Das Ergebnis in Sachen Wahlbeteiligung sei jedoch fantastisch: "Ich ziehe meinen Hut", sagte das Stadtoberhaupt. Dem neu gewählten Gremium signalisierte er Vorfreude auf die künftige Zusammenarbeit und empfahl: "Seid frech, seid fordernd - nur dann können wir für die Jugend etwas erreichen." Den bisherigen Jugendstadträten zollte er seine Anerkennung, und überreichte jedem einen Ansteck-Pin mit dem Abbild des Stadtwappens - der ausschließlich denjenigen vorbehalten sei, die sich um die Stadt verdient machen und Verantwortung übernehmen.
Dazu gab es neben einem Arbeitsnachweis einen Jahreskarten-Gutschein für die nächste Freibad-Saison. Es habe ihm "riesig Spaß" gemacht, versicherte Schmutz: "Ihr seid alle tolle Persönlichkeiten. Ich bin sicher, ihr werdet euren Weg gehen, dabei aber auch Ladenburg im Herzen tragen."