Vor der St.-Laurentius-Kirche steht ein Tannenbaum, der wohl einem Gartenbesitzer über den Kopf gewachsen ist. Foto: zg
Weinheim. (rnz) Ein Sicherheitsrisiko verbreitet Weihnachtsfreude: Die Stadt spricht von einer "Win-win-Situation", wenn es um die mehr als 20 großen Weihnachtsbäume geht, die im Moment von den Männern des kommunalen Bauhofs im Stadtgebiet aufgestellt werden - eine acht Meter hohe Nordmanntanne steht zum Beispiel seit Dienstag oberhalb des Marktplatzes. Was kostet das die Stadt, wenn man berechnet, was Händler schon für die 1,50 Meter hohen Tannen für die eigene Wohnung verlangen?
Laut Stadtsprecher Roland Kern kostet das den Steuerzahler keinen Cent, sieht man von der Arbeitskraft der Bauhof-Mitarbeiter ab. Durch ihr Netzwerk in die Bürgerschaft und ihr Herumkommen im Stadtgebiet erfahren die Männer das Jahr über von Tannenbäumen, die in den Gärten Weinheims stehen und den Hausbesitzern im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf gewachsen sind. Viele befürchten ein Sicherheitsrisiko, falls eine meterhohe Tanne umstürzt oder abknickt.
Das Fällen durch eine Fachfirma wäre aber teuer - und es wäre auch schade um Exemplare, die sich als Weihnachtsbäume eignen. Also melden die Hausbesitzer ihre Bäume beim Bauhof an. Wenn das Stück stattlich genug ist und sich als Weihnachtsbaum eignet, rücken die städtischen Mitarbeiter an, fällen den Baum fachgerecht, nehmen ihn gleich mit und verschaffen ihm einen "leuchtenden Lebensabend" an einem markanten Platz in der Stadt. Auf diese Weise konnte die Stadt in den vergangenen Jahren stets pro Jahr mehr als 20 Bäume sammeln - jeweils als Spende eines Bürgers.
Info: Für dieses Jahr sind bereits alle Exemplare ausgesucht. Am Marktplatz und am Friedhof wurden die ersten bereits aufgestellt. Wer seinen Baum für nächstes Jahr anmelden will, kann das im neuen Jahr bei Peter Schmitt tun, unter Telefon 06201/82460. Die Bäume müssen zwischen vier und sechs Meter hoch sein, und der aktuelle Standort muss so liegen, dass er mit einem Lastwagen erreichbar ist.