Rathaus Edingen-Neckarhausen. Foto: Reinhard Lask
Edingen-Neckarhausen. (nip) In der Hauptversammlung des katholischen St. Andreas Chores ging Präses Pfarrer Markus Miles auch auf die kirchliche Entwicklung ein. Angesichts eines besorgniserregenden Mitgliederschwunds, dem man nur punktuell begegnen könne, und damit einhergehender Einbußen bei der Kirchensteuer nebst Griff in die Rücklagen, habe die Erzdiözese Freiburg das Projekt "Pastoral 2030" initiiert. Vorgestellt wurde es im Frühjahr 2018, nun sei man in weitergehenden Gesprächen.
Das weitere Vorgehen beinhalte die Reduzierung von derzeit 224 Seelsorgeeinheiten innerhalb der Erzdiözese auf circa 40 Pfarreien als "Organisationsgebilde", in dem die einzelnen Gemeinden weiter bestehen. "Das Leben vor Ort soll so gut wie möglich erhalten bleiben", sagte Miles.
Hauptberufliche Mitarbeiter werden themenspezifisch arbeiten mit Arbeitsaufträgen für Kinder-, Jugend- oder Seniorenarbeit. Wie die bestehenden Gruppen in den Gemeinden Ansprechpartner finden, sei eine der großen Herausforderungen dieses Projekts. Geleitet werden die "Organisationsgebilde" von zwei, drei Pfarrern. Doch die Kirche werde vor allem von den Ehrenamtlichen leben. "Dann braucht das Ehrenamt aber mehr Verantwortung", sagte Kassenwart Götz Ding.
"Und auch von Frauen", ergänzte Chor-Vorsitzende Silke Buschulte-Ding. Miles sagte, der Erzbischof gehe bei der Ausgestaltung bis an die "Grenzen geltenden Rechts". Das heißt, Priester bleiben an der Spitze. Jedoch würden die "Organisationsgebilde" die Gruppen vor Ort nicht unbedingt zu Veränderungen zwingen. Wie Förderung und Motivation künftig funktionieren, sei eine große Frage und sicher ein Spagat.
Miles versprach, er werde alles dafür tun, dass die Pfarrgemeinden Edingen und Neckarhausen bei der "Pfarrei Mannheim" bleiben und nicht Heidelberg oder Weinheim zugeschlagen würden. Vermutlich könnten die alten Dekanatsgrenzen wieder gelten. Im Mai gebe es erste Beratungen, und er werde den Wunsch der Gemeinden so weitergeben.
"Das Ganze beschäftigt mich und uns gerade sehr", meinte der Pfarrer, Leiter der Seelsorgeeinheit Mannheim St. Martin mit Friedrichsfeld, Seckenheim, Edingen und Neckarhausen. "Wir befinden uns in einem gewissen Vakuum. Wir wissen nicht genau, wie das aussehen wird."
Um Kommunikation und Transparenz zu befördern, schlug Norbert Hefner eine Informationsveranstaltung vor.