Der Athletik Club 1892 Weinheim zeichnet seine zahlreichen erfolgreichen Sportler traditionell im Rahmen einer Meisterehrungsfeier aus. Foto: Dorn
Von Günther Grosch
Weinheim. Sie glänzten zum wiederholten Mal bei internationalen Wettbewerben. Ernteten nationale Lorbeeren und holten Pokale und Medaillen auf Kreis-, Bezirks-, Badischer und Baden-Württembergischer Ebene: 196 Sportler, darunter 114 Kinder und Jugendliche (Vorjahr 98) sowie 82 Erwachsene (75) waren es im Sportjahr 2018, welche die Farben des Athletik Clubs (AC) 1892 Weinheim auf allen sportlichen Ebenen erfolgreich vertraten.
"Die Sportler des AC laufen zu Höchstleistungen auf, wenn es darauf an-kommt", zeigte sich Geschäftsführer Mathias Hörr auf der Meisterehrungsfeier im AC-Sportpark an der Waidallee stolz. Alle zu ehrenden Aktiven seien im entscheidenden Moment über sich hinausgewachsen und hätten, "als es darauf ankam", die Nerven behalten. Dies sei eine der wichtigsten Voraussetzungen für sportlichen Erfolg.
"Der AC kann stolz auf seine Sportler sein". Der entscheidende Moment vollziehe sich zwar im Rampenlicht. Doch der Weg dahin mit dem vorher erforderlichen harten und vor allem kontinuierlichen Training bleibe eher im Verborgenen, dankte Zweiter Vorsitzender Thomas Götz in Vertretung des verhinderten Ersten Vorsitzenden Thomas Schulz zugleich allen Trainern, Übungsleitern und "Transport-Eltern" im Hintergrund für ihren Einsatz.
Gegenüber dem Vorjahr (173) erhöhte sich die Zahl der Geehrten um 23 Frauen und Männer. Insgesamt galt es für Götz und seine Assistenten aus den jeweiligen Abteilungen zwei Kreismeistern (Vorjahr: fünf), 41 Bezirksmeistern (47), sechs badischen Titelträgern, 41 baden-württembergischen Meistern (79), 13 (12) Deutschen Meistern, zwei (2) Europameistern und einem (2) Weltmeister die Hände zu schütteln.
Aus der erfolgreichen Athletenschar ragte einmal mehr als Welt-, Europa- und Deutscher Meister Gewichtheber-Seriensieger Andreas Wagner heraus. Auch 2018 stellte er seine Klasse unter Beweis und sicherte sich bei der Masters-Weltmeisterschaft in Barcelona im letzten Versuch erneut den WM-Titel.
Auch Monika Pipke gelang es zum wiederholten Mal, ihren Europameistertitel zu verteidigen. Überhaupt zeigte sich die Gewichtheber-Abteilung in den Reihen des AC mit insgesamt 13 Deutschen Meisterschaftsgewinnen erneut als das "sportliche Maß aller Dinge". Auf dem nationalen Siegertreppchen jeweils ganz oben standen Ali Alkan (Kreuzheben), Tobias Bugert (Equipment Kraftdreikampf), Regine Hahl (Gewichtheben, Mannschaft) Bettina Lampertsdörfer (Kreuzheben), Rebecca Lee (Gewichtheben, Einzel und Mannschaft), Michaela Mönch (Gewichtheben, Mannschaft), Mo-nika Pipke (Gewichtheben, Einzel und Mannschaft), Ivonne Rohde (Gewichtheben, Einzel und Mannschaft), Esther Ross (Gewichtheben, Mannschaft) und Andreas Wagner (Gewichtheben).
Neben der Gewichtheber-Abteilung sammelten Aktive aus den Abteilungen Bouldern/Klettern, Boxen, Hockey, Judo, Karate, Kraftdreikampf, Kunstradfahren, Laufsport, Mountainbike sowie Reha- und Behindertensport auf unterschiedlichen Wettbewerbsebenen Edelmetall für sich und die Vitrinen des AC.
Aus den Reihen der Geehrten zusätzlich hervorgehoben sahen sich neben der siebenjähriger Kunstradfahrerin Antonia Böhm als jüngster Meisterin und Helmut Reinheimer (Jahrgang 1938) als ältestem Aktiven (Hallenboccia) der auch international tätige Box-Kampfrichter Reza Müller. "In mehr als 6900 Kämpfen war Reza Müller im oder am Ring tätig", lobte Vorstandsmitglied Gerhard Schmidt. Neben den sportlichen Aktivitäten zeigt sich der AC in den kommenden eineinhalb Jahren erneut auf dem Bausektor engagiert.
Noch im März, spätestens aber Anfang April soll der Spatenstich für den dritten Hallen-Erweiterungsbau im Sportpark an der Waidallee erfolgen. Das Ganze geschieht allerdings nicht ohne Wermutstropfen, wie Götz erklärte. Im Vergleich zu den Angeboten aus dem Jahr 2016 erhöhten sich die Baukosten um rund zehn Prozent auf 4,2 Millionen Euro. Götz: "Wir sprechen jetzt von einer Finanzierungssumme von 3,5 Millionen Euro".
Vom Verwaltungsrat liegt hierfür bereits die Zustimmung vor, erklärte Götz. Die endgültige Entscheidung trifft eine außerordentliche Delegiertenversammlung am 22. Februar. Die Fertigstellung des Hallenanbaus ist für den Sommer 2020 geplant. Eine nachträgliche Gratulation des Vorstands und der Abteilung galt Rolf Kessler zu seinem kürzlich gefeierten 80. Geburtstag. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Lore hat Kessler über Jahrzehnte hinweg die Kunstradabteilung aufgebaut und auf nationalem wie internationalem Parkett als viel beachtete Größe etabliert.