Thomas Mantz, Wiesloch: "Als 22-jähriger THW-Helfer war ich an der Unglückstelle am Hohen Nistler im Einsatz. Über das Radio hatte ich von einem Flugzeugabsturz nahe Heidelberg-Handschuhsheim gehört. Ich rief sofort in der THW-Unterkunft an, dort konnte mir keiner genauere Informationen geben. Ich wurde gebeten, wenn es mir möglich sei, sofort in die Unterkunft zu kommen. Als ich auf der Autobahn Richtung Heidelberg fuhr, ging dann schon der Meldeempfänger los. In der Unterkunft angekommen wurde die Ausrüstung zusammengestellt und im Konvoi ging es Richtung Handschuhsheim hoch in den Wald. Ich selbst fuhr damals mit dem THW-Kleinlaster über mehr oder weniger befahrbare Waldwege, wir waren mit Beleuchtungsmaterial ausgestattet. Je näher wir zu der Absturzstelle kamen, umso nebeliger wurde es. An der Einsatzstelle angekommen, waren bereits viele verschiedene Rettungskräfte tätig. Erstaunlicherweise, so empfand ich es, war es sehr ruhig auf dem Berg. Ob es an der Kombination von Nieselregen und Nebel, der die Geräusche verschlucken lies, oder an der Disziplin der Einsatzkräfte lag, kann ich heute nicht mehr sagen. Es roch nach aufgewühltem Waldboden und Benzin. Unsere Aufgabe war es, die Einsatzstelle auszuleuchten und bei der Bergung der Leichen mitzuhelfen, wenn man es sich zutraute. Ich gehörte nicht dazu. Am Vormittag des 24. Dezember gegen 7 Uhr musste ich wieder an die Einsatzstelle, um die Kameraden, die in der Nacht dort waren, abzulösen. Ich erinnere mich noch ganz genau, dass die Autobahn an diesem Weihnachtsmorgen so leer war, wie ich es noch nicht erlebt hatte. Wieder oben an der Einsatzstelle angekommen, halfen wir mit, die Triebwerke der DC-3 in riesige Lastennetze zu verpacken, damit diese dann mit einem Hubschrauber der Bundeswehr hinunter nach Dossenheim geflogen werden konnten. Wann genau wir an diesem Weihnachtstag von der Einsatzstelle weggefahren sind, kann ich nicht mehr sagen. Ich sehe mich nur noch am Tisch sitzen und Weihnachten feiern, mit den Bildern und Gedanken der Ereignisse der vergangenen zwei Tage im Kopf."