Comedy-Jongleur Dustin Nicolodi führt durch das neue Palazzo-Programm
Der 35-Jährige verzaubert als "Great Coperlin" mit einer Mischung aus Selbstironie und diversen Tricks. Im neuen Mannheimer Palazzo wird Nicolodi ab dem 23. Oktober auch als Conférencier fungieren.

Von Peter Wiest
Er entstammt einer alten Schweizer Zirkusfamilie und wuchs als Kind im Moulin Rouge auf, wo sein Vater viele Jahre ein Engagement hatte. Da war der Weg von Dustin Nicolodi in die Manege absehbar. Er begann als Handstand-Akrobat, wechselte dann zur Magie und zur Jonglage. Heute ist der 35-Jährige mit der von ihm selbst kreierten Kunstfigur Great Coperlin ein Comedy-Jongleur der ganz eigenen Art, der sein Publikum verzaubert mit einer Mischung aus Selbstironie und diversen Tricks. Im neuen Mannheimer Palazzo wird Dustin Nicolodi ab dem 23. Oktober auch als Conférencier fungieren.
Herr Nicolodi, werden Sie lieber mit Ihrem richtigen Namen oder als Great Coperlin angesprochen?
Dustin Nicolodi: Das kommt darauf an. Im Privatleben bin ich natürlich Dustin Nicolodi. Aber auf der Bühne bin ich durch und durch Coperlin. Und auch wenn ich da nur eine Rolle spiele: Ich möchte dann schon auch so angesprochen werden.
Hintergrund
"So damn Beautiful" lautet das Motto des Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo Mannheim 2019/20. Und "verdammt schön" sind nicht nur die Tänzerinnen der Show im Spiegelpalast auf dem Europaplatz, sondern auch das ganze Ambiente und die spektakulären Showacts von 36
"So damn Beautiful" lautet das Motto des Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo Mannheim 2019/20. Und "verdammt schön" sind nicht nur die Tänzerinnen der Show im Spiegelpalast auf dem Europaplatz, sondern auch das ganze Ambiente und die spektakulären Showacts von 36 Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt, die ab 23. Oktober ein spannendes und hochakrobatisches Varieté-Programm präsentieren. Dazu wird von Harald Wohlfahrt wieder ein Vier-Gang-Gourmet-Menü serviert, das keine Wünsche offen lässt. (pit)
Info: Karten ab 85 Euro gibt es im Internet unter www.palazzo-mannheim.de
Was stellt die Kunstfigur Great Coperlin dar, die Sie ja kreiert haben - und wie kam es dazu?
Der große Coperlin ist ein Zauberer aus Las Vegas. Ich habe bei ihm abgeguckt, wie man sich kleidet und wie man sich gibt - also mein Äußeres auf der Bühne. Mein Humor allerdings und meine Gags, die sind natürlich von mir selbst. Man könnte sagen, die Aufmachung ist von gestern - aber alles andere ist topaktuell und von heute.
Manche Leute sagen, David Copperfield sei Ihr großes Vorbild. Ist das so?
Nein, das stimmt nicht. Mein großes Vorbild ist Tommy Cooper, ein britischer Komiker und Zauberkünstler, der bereits 1984 gestorben ist. Der hat als erster Comedy und Zauberei verbunden. Bei ihm habe ich so manches gelernt und auch abgeguckt; ich gestehe es gerne.
In Ihrer Rolle müssen Sie tagtäglich die Leute zum Lachen bringen, gute Laune verbreiten - und sie auch selbst haben. Wie schafft man das?
Das ist natürlich nicht immer einfach. Bei mir ist es so, dass ich auf den Knopf drücke beziehungsweise den Schalter auf "Automatic" stelle, wenn ich auf die Bühne gehe. Dafür muss man allerdings schon ein echter Profi sein. Man darf nicht etwa die Probleme, die man gerade hat, mit auf die Bühne nehmen - ganz egal, was das für Probleme sind. Als Komiker muss man nicht immer und durchgehend gute Laune haben. Man muss aber wissen, wie man so tut, als ob das so wäre - so dass die Leute es glauben.
Gibt es dafür ein Rezept?
Nicht wirklich. Aber das kann man lernen. Hinzu kommt ja, dass ich meistens sowieso gute Laune habe, wenn ich auf die Bühne gehe - weil ich ja liebe, was ich mache. Ich liebe es einfach, die Leute zum Lachen zu bringen - es gibt schließlich kaum etwas Schöneres.
Wie bringen Sie es fertig, das Publikum bei jeder Vorstellung für sich einzunehmen und zu begeistern? Gibt es Unterschiede beim Publikum?
Natürlich gibt es mal ein gutes und mal ein schlechtes Publikum. Da muss man sich dann halt anpassen. Wenn ich beim Blick ins Publikum ein gutes Gefühl habe, dann kann ich mir als Komiker auch ein bisschen mehr leisten, kann deftigere Witze bringen und auch mal was riskieren. Bei einem eher nicht so gut gelaunten Publikum bin ich vorsichtig und eher zurückhaltend, greife auf Witze zurück, die hundertprozentig funktionieren - und schaue, dass das Ganze nicht zu lange gerät oder gar aus dem Ruder läuft. Für beide Fälle gibt es immer einen Plan A und einen Plan B - so dass eigentlich nichts schiefgehen kann.
Ab Oktober sind Sie im neuen Mannheimer Palazzo-Programm als Conférencier tätig. Wie ist es zu dieser Zusammenarbeit gekommen?
Ich habe in der Vergangenheit bereits für andere Palazzo-Shows gearbeitet. Dann hat mich Rolf Balschbach angesprochen, einer der beiden Mannheimer Palazzo-Chefs, und gefragt, ob ich nicht die Moderation für Mannheim machen und dabei meine bisherigen Show-Elemente mit einbringen könnte. Da habe ich gerne ja gesagt - das war schließlich sowohl ein Kompliment für meine Arbeit als auch die Chance, mal wieder was Neues zu machen.
Was kommt mit ihrem Auftritt als Conférencier auf das Publikum zu?
Viel Zauberei, viel Jonglage - aber alles nie wirklich richtig oder gar ernst. Ich bin alles andere als ein normaler Zauberer, denn meine Tricks funktionieren ja eigentlich so gut wie nie. Das ist so eine Art "gespielte Beklopptheit" bei mir. Mir misslingt immer wieder etwas, und das bringt die Leute zum Lachen.
Wie ist das Verhältnis zu den anderen Künstlern im Palazzo?
Ich kenne die meisten Künstler schon, aber wir haben in der Vergangenheit noch nicht zusammen geprobt. Wir machen das ganz bewusst erst zehn Tage vor dem offiziellen Start - und dann richtig intensiv. Dann geht es um die Musik, um die Choreografie und den gesamten Ablauf. Das bekommen wir dann schon hin, da habe ich keine Bedenken.
Haben Sie eigentlich schon mal eines der berühmten Vier-Gänge-Menüs gekostet, die Deutschlands bester Koch im Palazzo zubereitet?
Ich muss gestehen, ich habe bisher noch nie etwas von dem probiert, was Deutschlands Koch-Ikone Harald Wohlfahrt zubereitet hat. Insofern freue ich mich natürlich auch darauf ganz besonders. Der Ruf, der Wohlfahrt vorauseilt, ist immens und sicherlich berechtigt. Insofern wird das auch kulinarisch ein toller Aufenthalt für mich in Mannheim.
Auf was kann sich das Mannheimer Publikum aus ihrer Sicht in der neuen Palazzo-Saison noch freuen?
Auf beste Rundum-Unterhaltung der allerobersten Kategorie. In Mannheimer Palazzo werden die besten Artisten auftreten, die momentan in der Showbranche sind. Das kann ich mit Fug und Recht und aus voller Überzeugung sagen. Das ist die Crème de la Crème, die sich hier präsentiert. Das Publikum wird begeistert sein - da bin ich ganz sicher.