ARD-Tatort

Ballauf und Schenk feiern 25-Jähriges mit Mord an 19-Jähriger

Und dieser Fall hält nicht nur die Kommissare in Atem.

22.10.2022 UPDATE: 23.10.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Sie wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können: Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, re.) sind seit 25 Jahren ein Team. Foto: WDR/ARD

Von Olivia Kaiser

Köln. Der WDR feiert mit seinen Ermittler-Teams gleich mehrfach runden Geburtstag: 25 Jahre Köln, 20 Jahre Münster und zehn Jahre Dortmund. Den Auftakt macht am Sonntag Köln mit "Spur des Blutes". Eine drogensüchtige Prostituierte wird tot aus einem Kanal gezogen. Es ist der 85. Fall der Hauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär).

Was ist passiert? "Da macht man das so viele Jahre, und manchmal greift es einen doch noch an", sagt Freddy Schenk. Er und sein Kollege Max Ballauf haben schon viele harte Fälle gelöst, doch als die Leiche der 19-jährigen Lara Krohn im Randkanal entdeckt wird, sind die erfahrenen Ermittler trotzdem betroffen. Die junge Frau wurde vor ihrem Tod sexuell missbraucht und gefoltert. Schnell wird klar, dass Lara und ihre Mitbewohnerin Kim ihre Drogensucht mit Prostitution finanziert haben. Und Kim hat auch gleich einen Hinweis auf den Täter, aber so einfach ist dann auch wieder es nicht.

Worum geht es wirklich? Um ein Geheimnis aus der Vergangenheit. Neben Max Ballauf und Freddy Schenk steht diesmal auch Kriminaltechnikerin Natalie Förster (Tinka Fürst) im Zentrum. Aufgrund einer DNA-Spur ermittelt sie auf eigene Faust, ohne die Kommissare einzuweihen, denn es geht dabei um ihre eigene Familiengeschichte.

Wie schlagen sich die Kommissare? Nach 25 Jahren gemeinsam im Dienst sind Ballauf und Schenk ein eingespieltes Team. Das zeigt sich nicht nur, wenn das Ermittler-Duo Verdächtigen auf den Zahn fühlt, sondern auch in den Freiräumen, die beide einander lassen und einem unerschütterlichen Vertrauen in das Bauchgefühl des anderen. Da macht es großen Spaß, den alten Hasen bei der Verbrecherjagd zuzusehen.

Was ist die Stärke dieser Tatort-Folge? Die prominent besetzten Nebenrollen: Robert Stadlober als prolliger Zuhälter im Trainingsanzug sorgt für Schmunzler. Der bekannte österreichische Schauspieler Josef Hader ("Wilde Maus") brilliert als Frank Baumgärtner, auf den die Ermittler aufmerksam werden, weil Lara Krohn in einem Fahrzeug seines Caravan-Verleihs ermordet wurde.

Was sind die Schwächen? Für eine Jubiläumsfolge, hätte ein bisschen mehr von Köln zu sehen sein können. Es muss ja nicht gleich eine Verfolgungsjagd vom Dom zum Neumarkt sein, aber eine stärkere Einbindung der Stadt wäre zu diesem Anlass schön gewesen. Vielleicht haben die Macher ja für den 90. Fall von Ballauf und Schenk ein Köln-Special aufgehoben.

Und sonst? Dem Drehbuch nach wäre der Fundort der Leiche von Lara Krohn am Rheinufer gewesen, aber eine Maskenbildnerin machte Regisseurin Tini Tüllmann auf den selbst in Köln eher unbekannten Randkanal aufmerksam. Dabei handelt es sich um einen 20 Kilometer langen Entwässerungskanal, der an einigen Stellen rotbraunes Wasser führt. Ein wahrhaft passendes Symbol für "die Spur des Blutes.

Was kann man von diesem Tatort fürs Leben lernen? Der Apfel kann durchaus sehr weit vom Stamm fallen.

Sonntag, 20.15 Uhr, lohnt es sich einzuschalten? Ja! Eine spannende Handlung, ein Ermittler-Team, das auch nach 25 Jahren nicht langweilig ist, und eine Kriminaltechnikerin, von der wir hoffentlich künftig öfter mal mehr sehen.

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