Max Mutzke im RNZ-Interview

Für Max Mutzke wäre jeden Tag Pizza langweilig

Mit Songs der Beatles ins Paradies der Träume: Max Mutzke ist einer der Stargäste bei Rüdiger Baldaufs "Trumpet Night" in der Weinheimer Stadthalle am 8. November.

03.11.2023 UPDATE: 02.11.2023 06:00 Uhr 3 Minuten, 15 Sekunden
Foto: dpa​
Interview
Interview
Max Mutzke
... gehört zu den besten deutschen Pop- und Soul-Sängern.

Von Peter Wiest

Vor der Trumpet Night sprach er im RNZ-Inverviwe über seine Vielseitigkeit, was ihn mit Peter Frampton und Billy Gibbons verbindet und wie es zu seinem ersten Kinderbuch kam.

Herr Mutzke, die Trumpet Night". ist für Sie, der oft mit anderen Künstlern zusammenarbeitet, auch kein gewöhnliches Konzert, oder?

Max Mutzke: Mein Steckenpferd ist nunmal, dass ich wahnsinnig viel und gerne live spiele und ich dabei in allen möglichen Konstellationen auftrete. Und da gibt es durchaus Konstellationen, die ungewöhnlicher sind als die Trumpet Night. Allerdings ist es bei der ja so, dass ich eher als Gast dabei bin. Der Trompeter Rüdiger Baldauf war einer der ersten Musiker, die ich im Lauf meiner Karriere kennenlernen durfte und mit dem ich auch bei meinem ersten Fernsehauftritt auf der Bühne stand. Unter diesen Aspekten weht dann schon ein Hauch von Nostalgie mit bei einem Konzert wie in Weinheim.

Wer sind die anderen Musiker, die dort auf der Bühne stehen werden?

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Nun, das sind alles mehr oder weniger bekannte Namen der Szene sowie eine hochkarätig besetzte Band. Dabei ist etwa Joo Kraus, der auch durch Tab Two bekannt wurde und schon mit Tina Turner zusammenarbeitete, ebenso Lorenzo Ludemann und nicht zuletzt mein Bruder Menzel Mutzke der ja auch ein bekannter Jazztrompeter ist. Das ist schon ein Brett.

Was wird es bei diesem Konzert zu hören geben?

Wir spielen hauptsächlich Hits der Beatles in entsprechend umarrangierten Versionen. Da werden dann Stücke wie "Imagine" oder "Come together" zu hören sein.. Rüdiger Baldaufs letztes Album war ja das Beatles-Song-Album "Strawberry Fields", und genau das wird in Weinheim zu hören sein. Aber natürlich werde ich auch eigene Songs singen. Und dann gibt’s noch den einen oder anderen Song, den Rüdiger und ich gemeinsam ausgesucht haben.. Lasst euch überraschen!.

Auf Ihrer Homepage heißt es, in Ihnen stecke mehr als nur ein einziger Künstler. Wie viele Künstler stecken denn in Ihnen?

Ich weiß nicht, wer das auf die Homepage gestellt hat, und muss erst mal selber darüber nachdenken, was damit gemeint ist. Wahrscheinlich geht es eben um besagte viele Konstellationen, in denen ich immer wieder auftrete. Ich habe ein Jazz-Trio mit Wolfgang Haffner, dem wahrscheinlich besten Jazz-Drummer Deutschlands, ich spiele und singe in unterschiedlichen Bigband-Besetzungen, es gibt ein Streich-Quintett, mit dem ich spiele, und anderes mehr. Wahrscheinlich ist das damit gemeint. Ich selbst vergleiche das Ganze meinerseits ein bisschen mit Kulinarik. Wenn man etwa sagt, heute möchte ich deutsche Küche genießen, morgen aber auch mal einen Kebap essen, dann heißt das ja auch nicht, dass man sich selbst nicht treu ist, sondern man probiert einfach öfter mal was anderes. Jeden Tag nur Pizza wäre ja auch im echten Leben auf Dauer langweilig.

Trotzdem hat man ja auch eine Lieblingsspeise, Wie würden Sie denn Ihr eigenes Genre bezeichnen?

Mein eigenes Genre ist eigentlich Soul-Musik. Aber wie gesagt: Auch andere sind immer wieder dabei, so dass dieser Soul je nach Zusammensetzung auch mal poppiger oder auch jazziger daherkommt.

Gibt es denn Wunsch-Musiker, mit denen Sie gerne mal kooperieren würden? Vielleicht mal die Rolling Stones und auch mal in Richtung Rock?

Na ja, mit den Rolling Stones würde ja wohl jeder Musiker mal gerne zusammenspielen. Ich habe immerhin jetzt gerade mit Bill Evans in den USA zusammengespielt; wir sind mittlerweile befreundet, und ich durfte bei seinem zweiten Album mitwirken. Da waren dann Musiker dabei wie der Traum-Schlagzeuger Keith Carlock, der Bassist Darryl Jones und andere mehr. Als wir in Nashville aufgetreten sind, da habe ich schon gedacht, jetzt hast du den Zenit erreicht. Aber dann stand kein anderer als Peter Frampton im Publikum, hat sich gleich danach bei mir gemeldet, und wir wollen bald was zusammenmachen. Sogar Billy Gibbons von ZZ Top war dabei und hat ebenfalls gesagt ,Max, wir müssen unbedingt was zusammenmachen’. Letztlich habe ich da dann gemerkt, dass der Rhythm’n’Blues, von dem ich herkomme und der in Deutschland noch immer nicht so breit aufgestellt und populär ist, in Amerika schon lange die Muttersprache der Musik ist.

Neuerdings sind Sie auch unter die Buchautoren gegangen. Wie kam es zu "Komm mit ins Paradies der Träume", Ihrem ersten Kinderbuch?

Ich habe in all den Jahren, in denen ich unterwegs war, meine Kinder oft nicht gesehen. Wenn ich dann nach Hause kam, mussten sie bald ins Bett, und ich habe mit ihnen ganz viele "Rituale" entdeckt, etwa wie wir mit einem "Ruhebus" ins Bett fahren, indem sich jedes meine Kinder auf meine Schulterns setzte und den Bus an meinen Ohren Richtung Bett steuerten. Im Bett habe ich sie dann noch als Pakete verpackt, und der Kuss auf die Stirn war die Briefmarke. Dann haben wir uns verabredet und gesagt, sobald die Augen zugefallen sind, treffen wir uns im Paradies der Träume. Und genau darum geht es in dem Buch, das ich während der Corona-Pandemie geschrieben habe..

Stehen in Zukunft weitere Buchprojekte an?

Ohne schon zu viel verraten zu wollen, kann ich sagen, dass wir bereits am nächsten Buch dran sind. Aber keine Sorge: ich werde nicht nur noch Bücher machen, sondern natürlich weiterhin in erster Linie auch Musik.

Info: Rüdiger Baldaufs Trumpet Night mit Max Mutzke und anderen: Weinheim, Mittwoch, 8. November, 20 Uhr, Stadthalle. Karten für 47,20 Euro.