Viel zu tun für Lehrerinnen und Lehrer
14 Stunden Vorbereitung für 45 Minuten Unterricht? Der junge Lehrer Jan Steckelbroeck erzählt, wie anstrengend die Ausbildung war und warum ihm sein Job trotzdem viel Spaß macht.

Frankfurt/Main (dpa) - Man kann es sich vorstellen wie Hausaufgaben machen. Während du am Nachmittag zum Beispiel die Matheübungen für den kommenden Tag erledigst, sitzt auch deine Lehrerin am Schreibtisch. Sie bereitet dann unter anderem den Unterricht vor.
Sie überlegt zum Beispiel, wie ihr die Aufgaben besprechen könntet und welche neuen Themen und Übungen danach anstehen. Das dauert oft länger als das Hausaufgaben-Machen.
Einer, der das aus eigener Erfahrung weiß, ist Jan Steckelbroeck. Er ist Lehrer für die Fächer Ethik und Informatik und sagt: "Hinter jeder dieser 45 Minuten Unterricht stecken etwa 14 Stunden Vorbereitung." Manche Unterrichtsstunden brauchten etwas weniger, andere etwas mehr Zeit. Hättest du gedacht, dass hinter einer Schulstunde so viel Arbeit stecken kann?
Lange Ausbildung für Lehrkräfte
Um als Lehrer zu arbeiten, hat Jan Steckelbroeck studiert und einen Vorbereitungsdienst absolviert. In dieser Zeit unterrichten die angehenden Lehrkräfte einige Tage die Woche. Zusätzlich besuchen sie zwischendrin selbst eine Art Unterricht. Sie werden immer wieder geprüft und bewertet. Jan Steckelbroeck hat die Zeit als sehr anstrengend erlebt. "Man ist immer unter Druck", sagt der 30-Jährige heute.
In einer Umfrage stimmten ihm viele Kolleginnen und Kollegen zu. Einige gaben an, viele Stunden zu arbeiten und durch den Vorbereitungsdienst überfordert zu sein. Nicht alle ziehen die Ausbildung durch.
Freude am Beruf
Doch Jan Steckelbroeck hat die anstrengende Zeit überstanden. Gerade bewirbt er sich um eine feste Stelle in Frankfurt am Main. Kurzzeitig hat er über einen Jobwechsel nachgedacht. Doch der wichtigste Grund, Lehrer zu bleiben, seien die Schülerinnen und Schüler: "Der Job macht einfach so Spaß!", sagt Herr Steckelbroeck.
© dpa-infocom, dpa:251125-930-338108/1




