Geld für die Schultoilette
Was der Bundestag jetzt entscheidet, geht auch Kinder an. Denn die Politik bestimmt damit, wofür der Staat sein Geld ausgibt und wo er sparen wird.

Berlin (dpa) - Wir fangen klein an: Du kaufst dir von deinem Taschengeld ein Comic-Heft für vier Euro. Von dem Geld bekommt der deutsche Staat einige Cents ab. Diesen Teil nennt man Steuern.
Die Steuern sind der größte Teil der Einnahmen des Staates, erklärt der Experte Professor Ferdinand Fichtner. Insgesamt geben die Menschen und Unternehmen so jährlich viele Milliarden Euro an den Staat.
Damit sind wir vom kleinen Geld beim ganz großen gelandet: dem Bundeshaushalt. So nennt man das Geld, das der Staat einnimmt und das er ausgibt. Dafür macht der Finanzminister jedes Jahr einen Plan. Den stellte Lars Klingbeil am Dienstag den Politikern und Politikerinnen im Bundestag vor.
"Denn wie das Geld ausgegeben wird, entscheidet nicht er, sondern der Bundestag", erklärt der Fachmann. Es lassen sich aber nicht alle Wünsche erfüllen. "Man muss also überlegen, ob es zum Beispiel Geld für Schienen für die Bahn gibt oder mehr für alte Leute. Wieder andere wollen mehr für Panzer."
Schulden machen kostet Geld
"Manchmal reicht das Geld auch nicht für alles aus, so wie dieses Jahr", erklärt der Experte. "Dann muss der Staat sich Geld leihen, also Schulden machen." Im Moment gehe das noch ganz gut, sagt der Fachmann, aber nicht unbegrenzt. "Man muss aufpassen, dass man nicht zu großzügig wird." Denn Schulden machen kostet auch Geld.
In seiner Rede am Dienstag versuchte der Finanzminister, den Bundestag von seinem Haushaltsplan zu überzeugen. Er versprach, mit seinem Plan würden die Bürger in Deutschland Verbesserungen bald merken: "Dass die Schultoilette, die schon seit Jahren nicht mehr benutzt werden kann, repariert wird", nannte er als Beispiel.
Übrigens: Geld wie in einem Sparschwein zu sparen, das hat es noch in keinem Haushaltsplan der Bundesregierung gegeben, sagt der Experte.
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