Weinen vor Hunger
Der Krieg im Gazastreifen hat immer schlimmere Folgen. Hilfsorganisationen berichten, dass die Menschen hungern. Es kommt zu wenig Hilfe in die Region.

Gaza (dpa) - Manche Nachrichten sind schwer zu ertragen, erst recht, wenn es um Hunger geht und Kinder. Doch hinzuschauen ist wichtig. Nur wer Bescheid weiß, kann helfen oder von der Politik Änderungen verlangen.
Aus dem Gazastreifen im Nahen Osten kommen derzeit viele schlimme Nachrichten. In der Region am Mittelmeer herrscht Krieg. Hunderttausende Menschen haben ihr Zuhause verloren und sind auf der Flucht. Ein großer Teil der Gebäude ist nur noch Schutt.
Keine Lebensmittel, kaum Trinkwasser
"Es gibt auch nichts mehr auf den Märkten", berichtete ein Experte der Organisation Welthungerhilfe am Donnerstag. Selbst wenn die Menschen noch Geld hätten, könnten sie keine Lebensmittel kaufen. Auch Trinkwasser fehlt.
Eine Mutter, die im Gazastreifen lebt, sagte einem Reporter, ihr sechsjähriger Sohn wache nachts oft weinend vor Hunger auf. "Ich möchte nur eines: meinen Kindern warmes Brot geben."
Auch die Welthungerhilfe konnte seit Monaten dort keine Lebensmittel mehr verteilen. "Die Situation ist wirklich katastrophal", sagte der Fachmann. Viele Menschen haben seit Wochen nicht mehr ausreichend zu essen. Auch viele Kinder leiden unter Hunger.
Organisationen fordern, die Grenzübergänge zu öffnen
Die Regierung des Landes Israel hat zwar eine Organisation mit der Verteilung von Lebensmittel beauftragt. Aber das funktioniert nur teilweise, und es passieren auch schreckliche Dinge. Es sind schon Menschen erschossen worden, als sie versucht haben, dort etwas zu essen zu bekommen.
Deshalb haben die Welthungerhilfe und mehr als 100 andere Organisationen gefordert, dass die Regierungen in der Region sofort etwas ändern müssen: Zum Beispiel müssten alle Grenzübergänge geöffnet werden. Dann könnten mehr Lebensmittel und Medikamente in den Gazastreifen gebracht werden. Denn die liegen in den Nachbarländern bereit.
Außerdem gibt es Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen. Wenn sie zustande kommt, könnten die Menschen besser versorgt werden.
© dpa-infocom, dpa:250724-930-834716/1