Ist Corona ein "Schelm?"

02.02.2022 UPDATE: 03.02.2022 20:30 Uhr 48 Sekunden

Zahlreiche Wörter, die heute noch im Sprachgebrauch sind, hatten früher eine ganz andere Bedeutung. Drei Beispiele aus dem Deutschen Rechtswörterbuch:

> Der Silberblick: Heute bezeichnet man eine leichte Form des Schielens als Silberblick. "Silberplickh" ist aber auch ein in einer Schmelzhütte hergestellter Barren aus vom Blei geläutertem Rohsilber; Blicksilber, so verzeichnet es das Deutsche Rechtswörterbuch. Unter dem "Silberhüter" ist im Bergrecht "eine Amtsperson" zu verstehen, "die den Silberblick auf seinen Gehalt prüft".

> Der Saubär: Bei diesem Begriff mag man heute an einen unangenehmen oder gar schmutzigen Zeitgenossen denken. Falsch. Der Saubär war früher der Zuchteber im Dorf, der für den Ferkelchen-Nachwuchs zu sorgen hatte und deshalb einen juristischen Sonderstatus genoss.

> Der Schelm: "Was bin ich heute wieder für ein Schelm", so kam Heinz Erhardt gerne daher, als Spaßvogel. "Ein Schelm war früher ein todeswürdiger Verbrecher", sagt Professor Deutsch, der Leiter der Forschungsstelle des Deutschen Rechtswörterbuches. "Aber ganz ursprünglich hat man sich unter einem Schelm eine todbringende Seuche vorzustellen, so etwas wie Corona jetzt. Es gibt die Vermutung, dass das ursprünglich sogar als eine Art Dämon gedacht war, der die todbringende Krankheit über die Menschen und besonders auch das Vieh gebracht hat, manchmal wurde auch der Scharfrichter als Schelm bezeichnet." bec