HINTERGRUND

In Deutschland wird mehr Tee getrunken als je zuvor. Im vergangenen Jahr lag der Pro-Kopf-Verbrauch im Durchschnitt bei 28 Litern, drei Liter mehr als noch zehn Jahre zuvor. Mehr als 57.000 Tonnen wurden aus 61 Regionen importiert und veredelt. Nach Angaben des Deutschen Teeverbands wurden 19.376 Tonnen im Inland verbraucht sowie mehr als 25.000 Tonnen wieder in 110 Länder exportiert. Abnehmer waren vor allem Frankreich, Polen und die Niederlande. Außerhalb der EU sind die USA wichtigster Markt. Knapp 12.700 Tonnen dienten der Vorratshaltung. Diese Zahlen beziehen sich auf die Klassiker Schwarz- und Grüntee. Produziert werden sie aus dem Teestrauch Camellia sinensis.

Grüner Tee hat seinen Marktanteil bundesweit dabei in den vergangenen Jahren deutlich steigern können. Mittlerweile sind es bereits 30 Prozent, zehn Jahre zuvor waren es noch 20 Prozent. Beim schwarzen Tee liegen Mischungen wie "English Breakfast" und "Earl Grey" vorn, der Topseller bleibt die "Echte Ostfriesen Mischung".

Zunehmend beliebt sind auch außergewöhnliche Tee-Kreationen, heißt es beim Teeverband. Auch Tees etwa aus Thailand, Malaysia oder Korea seien im Kommen. Wichtigste Herkunftsländer sind aber China, Indien und Sri Lanka. Weltweit wurden im vergangenen Jahr mehr als 5,2 Millionen Tonnen produziert.

Die größten Teeverbraucher sind Kuwait mit 295 Liter pro Kopf und Jahr, Irland mit 242 Litern und Afghanistan mit 229 Litern. Aber allein in Ostfriesland werden 300 Liter pro Kopf und Jahr getrunken (Stand 2012). Zum Vergleich: Bundesweit liegt der Pro-Kopf-Konsum bei "nur" 68 Litern Schwarz-, Kräuter- oder Früchtetee. Im Dezember 2016 wurde die Teetied (Teezeit; die Ostfriesische Teezeremonie) von der Unesco als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland anerkannt.

Pfefferminze, Fenchel, Kamille, Hagebutte und Rotbusch sind die Verkaufsschlager: Von den mehr als 39.000 Tonnen Kräuter- und Früchtetee machen sie die Hälfte aus. Im Trend liegen aktuell Kreationen mit Kuchengeschmack wie "Blue Berry Muffin" oder "Strawberry Cheesecake".

Die Teepflanze gedeiht in subtropischen und tropischen Gebieten bei Temperaturen von 18 bis 32 Grad Celsius. Sie braucht täglich mindestens vier Stunden Sonne. Voraussetzung sind auch gleichmäßig über das Jahr verteilte Niederschläge von mindestens 1600 Millimetern pro Quadratmeter. Für ein Kilo Tee sind etwa vier Kilogramm frische Blätter nötig.

Schwarz- und Grüntee haben Auswirkungen auf die Gesundheit: Das Krebsrisiko wird gesenkt, Blutgefäße bleiben elastischer, das Risiko von Karies und Nierensteinen wird verringert. Übermäßiger Konsum von Schwarztee kann aber zu Eisenmangel führen. lex