Apfel und Klima

Umwelt- und klimabewusste Verbraucher tun am besten daran, frische Äpfel von regionalen Streuobstwiesen zu kaufen. Der Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden ist dort vernachlässigbar gering, die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten mit bis zu 5000 sehr hoch. Und vor allem der Vitamin-C-Gehalt eines länger gelagerten Apfels sinkt deutlich im Vergleich zu einem frischen Apfel; nach einem halben Jahr ist er nur noch etwa halb so hoch.

25.09.2015 UPDATE: 25.09.2015 16:00 Uhr 57 Sekunden

Umwelt- und klimabewusste Verbraucher tun am besten daran, frische Äpfel von regionalen Streuobstwiesen zu kaufen. Der Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden ist dort vernachlässigbar gering, die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten mit bis zu 5000 sehr hoch. Und vor allem der Vitamin-C-Gehalt eines länger gelagerten Apfels sinkt deutlich im Vergleich zu einem frischen Apfel; nach einem halben Jahr ist er nur noch etwa halb so hoch.

Nach einer Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) sind Streuobst-Äpfel "allen Plantagenäpfeln vorzuziehen", vor allem wenn sie aus der Region stammen und nicht quer durchs Land gekarrt werden. Wer ab Hof, also direkt vom Erzeuger, kauft und mit dem Auto fährt, sollte für einen größeren Einkauf, nicht bloß wegen eines Beutels Äpfel dorthin fahren. Frische Apfelfrüchte sind hierzulande von August bis November im Angebot und können eine Weile an kühlen Stellen im Haus gelagert werden. Wer auch im Spätwinter und Frühjahr noch Äpfel essen möchte, sollte regionale Äpfel aus Kühllagern bevorzugen statt solcher aus dem europäischen Ausland oder sogar aus Übersee-Staaten wie Neuseeland oder Chile. Denn der Energieaufwand für den Transport ist in der Regel klimaschädlicher als ein sechsmonatiger Aufenthalt des Obstes in der Kühlung. Doch irgendwann im Sommer, "möglicherweise im Juni", könne die Ökobilanz eines dann noch immer gekühlt gelagerten deutschen Apfels gegenüber dem Obst aus Übersee kippen, merkt Ulrich Gromke vom Umweltbundesamt an. Dann schlägt der Energieaufwand der Kühlung im Vergleich zum Schiffstransport stärker zu Buche.