Hintergrund Windpark

28.10.2022 UPDATE: 27.10.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 5 Sekunden

> Infraschall: Mit Infraschall wird Schall bezeichnet, der so tief ist, dass seine Frequenz für das menschliche Gehör nicht wahrzunehmen ist. Wissenschaftlich gibt es keinen Beleg dafür, dass Infraschall von Windrädern die Gesundheit gefährdet. Die gegenteilige Behauptung geht auf eine Studie der Universität Mainz zurück, der bereits mehrere Forscher methodische Fehler nachgewiesen haben und deren Ergebnisse noch dazu nicht einmal auf Windräder übertragbar sind. Denn die Infraschallpegel von Windenergieanlagen liegen schon in wenigen hundert Metern Abstand in der Größenordnung des Hintergrunds. So hat ein Wissenschaftler unlängst gemessen, dass ein Mensch innerhalb von dreieinhalb Stunden Autofahrt genauso viel Infraschallenergie ausgesetzt wird wie bei einem 27 Jahre langen Aufenthalt in 300 Metern zu einem Windrad.

> Windparks und Erwärmung: Eine Simulation an der Harvard-Universität hat ergeben, dass Windparks eine lokale und regionale Oberflächenerwärmung verursachen können. Diese beträgt laut der Studie allerdings nur 0,24 Grad Celsius und trägt nicht zur globalen Erderwärmung bei. Denn die Windräder verteilen die Wärme nur um, indem sie Luftschichten durchmischen. Sie erzeugen also eine leichte Erwärmung in unmittelbarer Nähe, während sie anderswo für Abkühlung sorgen.

> Schwefelhexafluorid (SF6): Als perfekter Isolator wird das extrem klimaschädliche Gas in Schaltanlagen eingesetzt, die elektrische Energie verteilen. Der Windradhersteller Enercon, auf dessen Anlagen die Projektierer setzen, nutzt es in seinen Anlagen. Aber: "Wir hatten in 20 Jahren noch keine Leckage, bei der das Gas ausgetreten wäre", sagt Bernd Brunner. Er rechnet vor: Entweichen die gesamten drei Kilogramm des "Klimakillers" aus einem modernen Windrad, braucht die Anlage nur zwei Tage, um die äquivalente Menge an Kohlendioxid einzusparen, die ein Braunkohlekraftwerk für die Stromerzeugung ausgestoßen hätte. Brunners Fazit lautet daher: "Das Thema wurde von der Presse hochgekocht." jam