Hintergrund Rathausreform Schriesheim

20.12.2023 UPDATE: 19.12.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 11 Sekunden

Warum die Rathausreform?

Die Kommunen, auch kleine wie Schriesheim, stehen vor einem Problem: Die Bürger haben immer mehr Anforderungen, und gleichzeitig sollen sich die Rathäuser um die "großen" Themen wie Digitalisierung, Flüchtlingsunterbringung oder Klimaschutz kümmern. Deswegen ist heute die Arbeit in den Rathäusern komplexer geworden und "sprengt" auch oft die bisher gewohnte Ämterstruktur. Deswegen entschloss sich Bürgermeister Christoph Oeldorf vor ungefähr einem Jahr, die bisherige Organisation des Rathauses überarbeiten zu lassen. Dazu nahm er sich Professor Jürgen Kientz von der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl, an Bord.

Hauptthemen dieser Reform sind dabei die nach wie vor zu geringe Personalausstattung des Rathauses und zugleich eine Neugliederung der Einheiten innerhalb der Verwaltung. Dazu wurden viele Gespräche mit den Mitarbeitern geführt, die sich auch einbringen durften – alles mit dem Ziel, das Rathaus "bürgernäher" zu machen. Das Wichtigste an der Änderung, der sogenannten Organisationsentwicklung, ist das ämterübergreifende Arbeiten: Nicht jeder Angestellte hat seinen kleinen Sachgebietsbereich vor sich, er soll sich auch in gewisser Weise für das "große Ganze" verantwortlich fühlen. Im Grunde werden damit die einzelnen Ämter hinfällig.

Das bringt einige gravierende Veränderungen mit sich, denn es soll eigentlich nur noch drei Fachbereiche (statt der Ämter) geben: "Bürgerservice", "Steuerung und interner Service" sowie "Bauen und Stadtentwicklung". "Bürgerservice" umfasst künftig alle für die Bürger relevanten Leistungen nach dem Lebenslagenprinzip (Bürgerbüro, Standesamt, Sicherheit und Ordnung, Soziales und Integration, Kultur, Sport und Vereine sowie ab 2027 Kinder, Jugend und Bildung). Bei "Steuerung und interner Service" sind alle verwaltungsübergreifenden Sachgebiete zusammengefasst (wie Personalmanagement, IT, Finanzen, zentrale Dienstleistungen). "Bauen und Stadtentwicklung" sind alle Bereiche zugeordnet, die sich auf die kommunale Infrastruktur im Sinne des Planens, Errichtens und Betreuens beziehen (Bauverwaltung, Hochbau, Tiefbau und Bauhof).

Was sich rathausintern nach einer kleinen Revolution anhört, ist für die Bürger mit wenig Änderungen verbunden: Die Ansprechpartner bleiben dieselben.

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