Hintergrund Augenheilkunde im Heidelberger Universitätsklinikum

15.02.2018 UPDATE: 19.02.2018 06:00 Uhr 55 Sekunden

Hintergrund Augenheilkunde im Heidelberger Universitätsklinikum

Die Augenheilkunde im Heidelberger Universitätsklinikum hatte ihre Ursprünge in einer ambulatorischen Klinik, die der international hoch anerkannte Jakob Hermann Knapp (1832-1911) im Jahr 1861 in der Hauptstraße 35 gründete. Schon 1857 war in Heidelberg die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), die wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde, entstanden, sie gilt als die älteste medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt. Knapp war auch in London ausgebildet worden, hatte sich in Berlin von Rudolf Virchow in die Histologie des Auges einweisen lassen und beim großen Heidelberger Chirurgen Maximilian Josef von Chelius seine Fertigkeiten im Operieren verbessert. Seine Klinik, mit 3560 Patienten die größte in Deutschland nach der in Berlin, wurde nie als Staatliches Akademisches Institut anerkannt, weshalb Knapp bald in die USA ging und in New York lehrte.

Sein Nachfolger Otto Becker kam aus Wien, er konnte schon 1878 den Neubau der Heidelberger Augenklinik an der Bergheimer Straße - im Gelände des damaligen Botanischen Gartens - einweihen. Zu seinen Schülern gehörte José Rizal, der heute auf den Philippinen als Nationalheld verehrt wird.

In den 1930er bis 1950er Jahren wurden unter den Lehrstuhlinhabern Ernst Englking und Wolfgang Jäger die Forschungsbereiche Sinnesphysiologie und Farbensinn besonders gepflegt.

Als das Kultusministerium des Landes die Abteilungen der Universitätskliniken 1995 neu gliederte, teilten sich die Professoren Evangelos Alexandridis und Ellen Kraus-Mackiw die Klinikleitung. 1986 wurde Hans Eberhard Völcker Lehrstuhlinhaber und geschäftsführender Direktor der Augenklinik, mit der er schon ein Jahr später in das Gebäude der Kopfklinik im Neuenheimer Feld umzog. (bik)