Hopp: "Stanislawski hat mein volles Vertrauen!"
Der Mäzen von 1899 Hoffenheim macht sich Sorgen um den Verein
Der Mäzen von 1899 Hoffenheim macht sich Sorgen um den Verein
Sonnenschein überm Hardtwald, dunkle Wolken über Hoffenheim. Der SV Sandhausen marschiert. In das Heimspiel am Freitagabend gegen den VfL Osnabrück (Beginn: 19 Uhr) geht der Drittligist mit einem satten Vorsprung von zehn Punkten auf den ersten Nichtaufstiegsplatz. Dagegen muss man sich um 1899 Hoffenheim vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg Sorgen machen. In den letzten sieben Spielen gab es nur einen Sieg für den Bundesligisten. Der Abstand auf den Relegationsrang ist auf fünf Punkte geschrumpft.
In Florida verfolgt Dietmar Hopp – die E-Paper-Ausgabe der Rhein-Neckar- Zeitung macht’s möglich – mit großer Aufmerksamkeit das Geschehen. Wir haben mit dem 71-jährigen Gesellschafter von 1899 Hoffenheim gesprochen.
Herr Hopp, Sie haben das Spiel in Hamburg im Fernsehen gesehen. Wie enttäuscht waren Sie über das 0:2, die vierte Auswärtsniederlage hintereinander?
Hopp: Das kämpferische Bemühen kann ich der Mannschaft nicht absprechen. Es war Pech, dass wir auf einen Hamburger SV getroffen sind, der nach zehn sieglosen Heimspielen unbedingt gewinnen wollte und der mit seinem neuen Trainer Torsten Fink im Aufwind ist.
Es fällt auf, dass Hoffenheim kaum noch Tore schießt.
Hopp: Es ist mir ein Rätsel, woran das liegt. Wir haben ja gute Stürmer.
Noch nie stand Hoffenheim nach dem 13. Spieltag so schlecht wie in dieser Saison. Da die Rückrunde in den vergangenen Jahren stets schwächer war, muss man Befürchtungen haben.
Hopp: Ich bin zuversichtlich, dass wir aus den restlichen vier Spielen gegen Freiburg, in Leverkusen und Nürnberg sowie gegen Berlin sechs bis sieben Punkte holen werden. Wir würden dann mit 23 oder 24 Zählern in die Winterpause gehen. Und dann hoffe ich endlich mal auf eine bessere zweite Serie.
Sind Neuzugänge in der Winterpause eine Option, falls Hoffenheim weiter abrutscht oder die eklatante Angriffsschwäche anhält?
Hopp: Manager Ernst Tanner und Trainer Holger Stanislawski haben gesagt, dass sie keine Notwendigkeit sehen, den Kader zu verändern. Die Probleme würden damit noch größer, denn dann würden bei unserem ohnehin schon großen Kader noch mehr Profis nicht spielen und es besteht die Gefahr, dass sie frustriert sind. Nein, ich bin zuversichtlich, dass unser Trainer die richtige Formation finden wird. Holger Stanislawski hat mein volles Vertrauen.
Ernst Tanner meint, dass die Mannschaft viel spielerische Substanz hat und deshalb nicht ernsthaft in Abstiegsgefahr kommen wird. Teilen Sie diese Auffassung?
Hopp: Zu sicher soll man sich nie sein. Es sind schon Vereine abgestiegen, die nie im Leben damit gerechnet haben.
Und wenn es tatsächlich passiert?
Hopp: Dann versuchen wir, auf direktem Weg wieder hochzukommen. Aber so weit wird es nicht kommen.
Es wird Ihnen kein Trost sein, dass der SV Sandhausen souverän die Tabelle der Dritten Liga anführt.
Hopp: Ich freue mich für Sandhausen. Es ist ein Verein der Region. Mit Trainer Gerd Dais haben sie das große Los gezogen.
Steigt Sandhausen auf?
Hopp: Die Chancen sind jedenfalls höher als 50 Prozent.
Können Sie sich vorstellen, auch mal am Hardtwald vorbeizuschauen?
Hopp: Sicher. Warum nicht.
Verträgt die Region zwei Vereine in der Ersten und Zweiten Bundesliga?
Hopp: Davon bin ich überzeugt. Im Ruhrgebiet reihen sich die Vereine ja auch dicht an dicht, und unsere Metropolregion Rhein- Neckar zählt zu den wirtschaftlich stärksten in Deutschland