Babel: "Fühle mich schon ein bisschen zu Hause"

Ausführlich: Hoffenheims neuer Star, Ryan Babel, über seine ersten Tage bei der TSG  

27.01.2011 UPDATE: 27.01.2011 14:40 Uhr 3 Minuten, 5 Sekunden
Babel: "Fühle mich schon ein bisschen zu Hause"

Ausführlich: Hoffenheims neuer Star, Ryan Babel, über seine ersten Tage bei der TSG

 

Ruhig, besonnen und erleichtert stellte sich Hoffenheims neuer Superstar Ryan Babel am Donnerstag in Zuzenhausen vor. Und das, trotz einer extrem kurzen Nacht. Um 2 Uhr kam der TSG-Tross aus Cottbus an, noch in der Nacht gab es die erste Analyse des Cottbus-Spiels. Um 10 Uhr war schon wieder Training. Babel freut's, er war sogar zum Scherzen aufgelegt: "Ich kenne jetzt schon definitiv mehr Namen als gestern.", beschreibt der 40-fache Nationalspieler seine ersten Eingliederungsversuche in das neue Team.

Auch insgesamt ist der beidfüßige Flügelspieler, der am liebsten über die linke Seite kommt, zufrieden mit seiner Ankunft, obwohl es gleich nach seiner Unterschrift am Dienstag schon in den Flieger nach Cottbus ging: "Meine ersten Eindrücke sind sehr gut. Ich hoffe, mich schnell zurecht zu finden und, dass wir viele Spiele gewinnen und weiter voran kommen und viel mit der Mannschaft erreichen. Ich fühle mich schon ein bisschen zu Hause."

Die Entscheidung pro Hoffenheim fiel erst, nach einer einwöchigen Bedenkpause. Babel erklärt, warum er nicht gleich unterschrieb: "Ich wollte eigentlich lieber im Sommer wechseln. Dann hat man eine Vorbereitung um mit dem Team zu arbeiten und die Spieler kennen zu lernen. Für mich war es das erste Mal, in der Mitte einer Saison zu einem neuen Klub zu wechseln. Ich fühlte mich wohl in Liverpool und deshalb war es für mich ein großer Schritt, in ein neues Land zu ziehen. Ich musste viel mit meiner Familie sprechen um die richtige Entscheidung zu fällen und deshalb habe ich ein bisschen Zeit gebraucht, um die richtige Entscheidung zu treffen."

Babel erklärte auch noch einmal, warum er sich letztlich für Hoffenheim entschied, obwohl Meldungen kursierten, er wolle lieber zu Ajax Amsterdam zurück kehren: "Das wurde falsch zitiert. Was richtig ist, dass das perfekte Szenario für mich gewesen wäre, nach Ajax ausgeliehen zu werden und zu Liverpool zurück zu kehren. Aber das war am Ende keine Option mehr. Ich musste mich also entscheiden, ob ich nach Fulham oder Hoffenheim gehe. Hoffenheim war für mich die beste Wahl."

Dabei verließ sich der Stürmer nicht nur auf sein Bauchgefühl und die Informationen, die er von außen zugetragen bekam, er recherchierte kurzerhand selbst: "Es war ein Punkt in meiner Karriere in Liverpool, an dem nicht viel gepsielt habe und mich entscheiden musste. Hoffenheim zeigte großes Interesse. Deshalb habe ich meine Hausaufgaben gemacht und über den Klub einiges recherchiert. Ich habe gesehen, dass es eine junge Mannschaft ist, die sehr hungrig ist sich weiter zu entwickeln. Ich habe einige Erfahrung, aber ich bin auch noch ein junger Spieler und ich hoffe, dass ich etwas ins Team einbringen kann."

Die Einstellung von der Metropole Liverpool ins beschauliche Dorfleben, findet Babel nicht problematisch: "Ich habe hier noch nicht viel gesehen. Es geht um den Fußball und nicht um die Stadt, in der man lebt. Wenn der Fußball gut ist, kann man es überall genießen." Sein Landsmann Edson Braafheid, der im Gegensatz zu Babel auch bereits Deutsch spricht, kann ihm beim Einleben auch helfen. "Das macht einen Unterschied um sich schnell zurecht zu finden. Er kann mir mit der Sprache helfen, weil er schon Deutsch spricht", hofft Babel.

Auf dem Feld fügte sich Babel gegen Energie Cottbus schon ins Team ein, konnte einige Glanzpunkte setzen, die unglückliche 0:1-Niederlager aber dennoch nicht verhindern: "Ich bin zufrieden, dass ich 90 Minuten gehen konnte. Mein letztes Spiel über 90 Minuten ist etwa zwei Monate her, trotzdem war es enttäuschend, dass wir verloren haben."

Am Samstag kann Babel es besser machen - vielleicht schon mit seinem Landsmann Braafheid auf dem linken Flügel zusammen gegen Schalke 04. "Ich bereite mich jetzt gut vor", so Babel. "Ich hatte heute morgen eine gute Trainingseinheit, morgen haben wir eine weitere. Ich werde bereit sein." Sich in das taktische System von Marco Pezzaiuoli einzugliedern, findet Babel nicht schwer: "Es ist nicht so unterschiedlich, wie wir damals in Ajax gespielt hatten. Es ist verschieden zu dem, was wir in Liverpool gespielt haben. Jetzt muss ich wieder zu einem anderen Typ Fußball zu spielen zurück wechseln." Eine DVD hat der Stürmer bekommen mit dem Spiel gegen St. Pauli und einen Mannschaftsbogen mit allen Namen und Nummern seiner Mitspieler. Das und die beiden Trainingseinheiten am Donnerstag und Freitag müssen vorerst reichen.

Dann will sich Babel, nach gelungener Eingliederung, so schnell wie möglich zum Führungsspieler bei der TSG entwickeln: "Wenn ich den jüngeren Spielern in der Mannschaft ein bisschen von dem abgeben, was ich selbst gelernt habe, werde ich das definitiv tun. Ich mag es, viel mit den Spielern zu reden, um das Spiel zu verbessern."

Geredet hat Babel aber nicht nur mit seinen neuen Kollegen, sondern auch einem kommenden Gegner: Schalkes Oranje-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar. Babel: "Wir haben vor einer Woche gesprochen, aber da hatte ich noch nicht unterschrieben. Er hat gefragt, aber ich wollte noch nicht so viel sagen. Jetzt bin ich gespannt auf Samstag, wenn wir aufeinander treffen."

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