Symposium zum Jubiläum, mit dabei (v.l.): Thomas Lobinger (von links), Volker Haas, Peter Hommelhoff, Ute Mager, Andreas Piekenbrock, Renate Rohde und Dominik Braun. Foto: Alex
nop. Was vor einem Jahrzehnt als Experiment begann, ist heute in der juristischen Fachwelt - und darüber hinaus - nicht mehr wegzudenken: Die "StudZR", die Studentische Zeitschrift für Rechtswissenschaft Heidelberg, feiert ihr zehnjähriges Bestehen und lud zum Jubiläumssymposium unter dem Titel "Studium, Wissenschaft und Praxis" ein.
Inspiriert von den US-amerikanischen "Law Reviews" erschien die deutschlandweit erste juristische Fachpublikation, die von Studenten herausgegeben wird, im Jahr 2004. "Warum sollen das, was Studierende in Harvard oder Yale können, nicht auch Studenten in Heidelberg auf die Beine stellen - war vor zehn Jahren die Devise", erklärte Dominik Braun, der erste Vorsitzende und langjährige Chefredakteur der "StudZR". Das Experiment wandelte sich rasch in großen Erfolg: Mittlerweile wird die Fachzeitschrift in so gut wie allen juristischen Universitätsbibliotheken geführt und in der Standardliteratur und von Gerichten, wie beispielsweise dem Oberlandesgericht Düsseldorf, zitiert.
In ihrem Grußwort würdigte die Schirmherrin des Symposiums, Theresia Bauer, Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, die "StudZR", da diese dazu beitrage, die Kluft zwischen Studium und Praxis zu überwinden. So biete sie Studenten und Praktikern eine Publikationsplattform und baue daher Brücken zwischen Studium, Wissenschaft und Praxis. Im Rahmen des gleichnamigen Jubiläumssymposiums wurden in Festvorträgen und Diskussionsrunden die Stärken und Schwächen des juristischen Studiums aus der Sicht von Wissenschaft und Praxis erörtert. Die beteiligten Referenten und auch Studenten tauschten sich unter anderem darüber aus, ob ein wissenschaftlicher Geist, also ein kritisches und wissensdurstiges Hinterfragen, für den angehenden Rechtswissenschaftler notwendig sei und wie die Schwerpunktbereiche im Jurastudium gestaltet werden können.
"Die ,StudZR' leistet einen essenziellen Beitrag für höchstwertige Studienausbildung", meinte Dekanin Ute Mager und spielte damit auf das juristische Schulungsheft "StudZR Ausbildung" an, das seit diesem Jahr immer zu Semesterbeginn erscheint. Mit veröffentlichten Falllösungen, Urteilsbesprechungen und Methodiktipps ermöglicht es Studenten, an ihren juristischen Techniken zu feilen. Außerdem gilt der seit Oktober 2012 eingerichtete "StudZR-Blog" als Publikationsplattform für Nachwuchswissenschaftler. Studenten können hier erste wissenschaftliche Erfahrungen sammeln, von Auslandaufenthalten und Praktika berichten und ihr Jurawissen in einem Quiz testen. Eine weitere Ausgabe der "StudZR", die sich alleine auf den wissenschaftlichen Diskurs konzentriert, wird zudem ab diesem Sommer regelmäßig online erscheinen.
Dominik Braun dankte beim Jubiläumssymposium den 35 engagierten Studenten in der Redaktion der Zeitschrift, die die zugesandten Beiträge auswählen und bearbeiten. Ein wissenschaftlicher Beirat der Redaktion aus 25 Professoren entscheidet letztendlich, welche der Artikel publiziert werden können.