Später Sieg gegen Köln

Hoeneß sieht einen Sieg der Moral (plus Fotogalerie)

Dank Andrej Kramarics spätem Treffer gewinnt die TSG 1899 Hoffenheim das Auftaktspiel der Bundesliga mit 3:2 (2:1) gegen den 1. FC Köln

19.09.2020 UPDATE: 19.09.2020 17:08 Uhr 3 Minuten, 36 Sekunden
Sebastian Hoeneß, Foto: dpa​

Köln (pami/nb/dpa) Die TSG 1899 Hoffenheim hat das erste Saisonspiel der Bundesliga mit 3:2 (2:1) gegen den 1. FC Köln gewonnen. Andrej Kramaric sorgte mit seinem Dreierpack für den Sieg der TSG. Hier finden Sie die wichtigsten Stimmen zum Spiel:

Sebastian Hoeneß, Trainer 1899 Hoffenheim: "Wir haben ein Spiel mit zwei verschiedenen Halbzeiten gesehen. Wir sind sehr gut reingekommen und mit einer Führung in die Halbzeitpause gegangen. Gemessen an den Großchancen war das in Ordnung, vielleicht hätte sogar noch ein Tor mehr herausspringen können. In der zweiten Halbzeit hat sich das Blatt dann gewendet, Köln kam mit viel Druck aus der Pause. Das späte 2:2 war ein kleiner Nackenschlag, aber wie die Mannschaft zurückgekommen ist, war sensationell. Es war ein Sieg der Moral und des Teamspirits, ein echter Kraftakt. Aber natürlich sind wir heute der glückliche Sieger. Dadurch, dass Andrej (Kramaric) heute die drei Tore schießt, hat er natürlich den Unterschied gemacht. Aber wenn man sich zum Beispiel das dritte anschaut, dann hat man auch eine Mannschaft gesehen, die richtig gut zusammengespielt hat. Natürlich ist Andrej ein außergewöhnlicher Spieler für uns, ein Garant für Tore. Darüber ist jeder Trainer glücklich."

Markus Gisdol, Trainer 1. FC Köln: "Es fällt mir schwer, den Hoffenheimer Sieg heute in dieser Form zu akzeptieren, weil wir tolle Anteile an dem Spiel hatten. In der ersten Halbzeit waren wir zu passiv, aber nach der Pause haben wir schnell alles wiedergutgemacht, was wir vorher haben vermissen lassen. Im Laufe der zweiten Hälfte hatte ich das Gefühl, dass wir das Spiel noch komplett drehen können, weil ich das Gefühl hatte, dass wir dem Gegner körperlich überlegen sind. Auch wenn ich die Statistik sehe, wäre das ein hochverdientes Unentschieden gewesen. Die Zuschauer haben heute selbstverständlich gefehlt. Natürlich sind wir Profis und müssen immer liefern. Aber mit Zuschauern in einem Heimspiel ist es besser. Als die Nachricht gestern im Fernsehen kam, habe ich ausgeschaltet."

Oliver Baumann, Kapitän 1899 Hoffenheim: "Die erste Hälfe war nahezu perfekt, der Matchplan hat super funktioniert. Da haben wir fast nichts zugelassen. Aber die zweite Hälfte war eher mäßig, wir haben zu viel verwaltet, zu wenig Ballbesitzphasen und zu wenig agiert. Aber wir haben am Ende eine Top-Mentalität gezeigt."

Andrej Kramarić, dreifacher Torschütze: "Am Ende war es Glück. In der ersten Hälfte waren wir besser, hätten 2:0 oder sogar 3:0 führen müssen. Am Ende aber hätten wir auch mit dem 2:2 zufrieden sein müssen."

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Christoph Baumgartner, 1899 Hoffenheim: "Es war ein hartes Spiel für uns. Sehr umkämpft bis zum Ende, nachdem wir gut begonnen haben und viele gute Möglichkeiten hatten. Andrej ist ein unglaublicher Spieler und es ist eine große Ehre für mich, dass ich mit ihm zusammenspielen darf. Ich kann eine Menge von ihm lernen."

 Update: Sonntag, 20. September 2020, 00.15 Uhr


Köln (pami/dpa) Torjäger Andrej Kramaric hat Trainer Sebastian Hoeneß einen Sieg zum Einstieg in der Fußball-Bundesliga beschert. Der Kroate erzielte beim 3:2 (2:1) von 1899 Hoffenheim beim 1. FC Köln alle drei Tore. Kramaric nutzte einen Aussetzer von Nationalspieler Jonas Hector (3. Minute) sowie einen etwas glücklichen Foulelfmeter (45.+3) und schoss in der zweiten Minute der Nachspielzeit auch den Siegtreffer. Sebastian Hoeneß (38), Sohn von Ex-Nationalspieler Dieter Hoeneß und Neffe von Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß, ist der einzige neue Trainer bei den 18 Erstligisten.

Zwischenzeitlich schien es so, als würde Kölns Torjäger Sebastian Andersson nur vier Tage nach seinem Wechsel von Union Berlin ins Rheinland zum Spielverderber werden. Der Schwede köpfte in der 22. Minute den Ausgleich und war auch am 2:2 von Dominick Drexler (86.) mit einem vorherigen Kopfball an den Innenpfosten beteiligt. Letztlich blieb Köln auch im elften Geisterspiel ohne Sieg, der bislang letzte Liga-Erfolg stammt vom 6. März. Zudem wird Hoffenheim mehr und mehr zum Angstgegner des FC, der nun fünf Mal in Serie gegen die TSG verlor und neun Mal hintereinander nicht gewann.

Die Partie musste wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen kurzfristig vor leeren Rängen statt den geplanten 9200 Zuschauern stattfinden. Die Stadt zog am Freitag ihre Erlaubnis zurück, die Kölner hatten die Zuschauer bereits ausgelost und informiert.

Und nach 178 Sekunden Bundesliga-Fußball vor leeren Rängen durfte Hoeneß schon jubeln, als Hectors Rückpass auf Torhüter Timo Horn viel zu kurz geriet und Kramaric blitzschnell reagierte und eiskalt einschob. Eine Viertelstunde später hätte der Kroate schon für eine Vorentscheidung sorgen können, diesmal scheiterte er nach starker Vorarbeit von Dennis Geiger aber freistehend an Horn.

Zwischenzeitlich hatte schon Andersson, der ebenfalls ein starkes Spiel machte, seine erste gute Chance, der Nachfolger des zu Hertha BSC abgewanderten Jhon Cordoba köpfte aber daneben (14.). Neben dem Schweden stand auch der Slowake Ondrej Duda, der sogar noch einen Tag später am Mittwoch verpflichtet worden war, gleich in der Kölner Startelf. Der Ex-Herthaner tat sich bei seinem Debüt zunächst schwer, steigerte sich aber im Spielverlauf. Etwas umstritten war der Strafstoß nach Foul von Rafael Czichos an Kramaric, Schiedsrichter Daniel Siebert gab ihn erst nach minutenlangem Video-Studium.

In der Pause beendete FC-Trainer Markus Gisdol, der von 2013 bis 2015 die TSG trainierte, das missglückte Experiment mit Marco Höger als Rechtsverteidiger. Für den etatmäßigen Mittelfeldspieler kam doch der formschwache Kingsley Ehizibue. Mit der kleinen Änderung in der Statik war der FC nun deutlich besser im Spiel und verbuchte in den ersten acht Minuten 4:0-Torschüsse. Hoeneß, der schon in der ersten Halbzeit nervös schien, ständig aufstand, sich wieder hinsetzte und an der Linie entlang tigerte, wurde nun auch energischer am Spielfeldrand. Sechs Minuten vor Schluss belohnte sich Köln - aber Hoffenheim hatte ja Kramaric.

So spielte die TSG:

Baumann - Adams, Vogt, Bicakcic - Akpoguma (90. +5 Brenet), Kaderabek, Geiger (76. Belfodil), Samassekou (76. Gacinovic), Baumgartner, Kramaric - Dabbur(62. Bebou)

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