Aufstellung im Oktober

Darum ist Hardheim der ideale Standort für das Panzerbataillon

Zeitplan steht - Erste Soldaten im Herbst - Begrüßungsappell im April 2020

24.07.2019 UPDATE: 24.07.2019 19:00 Uhr 2 Minuten, 33 Sekunden

Der Panzer des Typs "Leopard 2A6" zog beim Berufsinfotag das Interesse der Schüler auf sich. Ab Herbst 2020 werden Panzer dieses Typs nach Hardheim kommen. Foto: D. Rechner

Hardheim. (dore) "Hier in Hardheim haben wir ideale Voraussetzungen, um ein kampfstarkes Panzerbataillon unterzubringen. Es ist ein Traum", schwärmte Gunnar Brügner, General der Brigade 37 aus Frankenberg in Sachsen, im RNZ-Gespräch am Rande des Berufsinfotages für Schüler in der Carl-Schurz-Kaserne. Er ist gleichzeitig für die Aufstellung des Panzerbataillons 363 verantwortlich und der Vorgesetzte des künftigen Kommandeurs dieser Einheit.

Rund 500 Soldaten und 44 Panzer des Typs "Leopard 2A6" (siehe Hintergrundkasten), der auch am Berufsinfotag begutachtet werden konnte, bzw. "Leopard 2A7" (ab 2023) sollen dem Panzerbataillon in Hardheim angehören. Die Aufstellung beginnt schon im Oktober. Neben Brügner gab Oberstleutnant Stephan Voges von der Pressestelle der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim (die Panzerdivision zwei Ebenen über dem Panzerbataillon 363) nun in Hardheim weitere Informationen zum neuen Panzerbataillon preis.

Das Panzerbataillon 363 in Hardheim wird aus vier Kompanien bestehen, davon drei Kampfkompanien und eine Stabsversorgungskompanie. Die Stabsversorgungskompanie kümmere sich um Bereiche wie Munition, Verpflegung der Soldaten, Ersatzteile, Funk oder auch den Treibstoff für die Panzer und andere Fahrzeuge, erklärte Oberstleutnant Stephan Voges. Zu jeder Kampfkompanie werden 14 Panzer gehören, dazu kommen je ein Panzer für den Bataillonskommandeur und seinen Stellvertreter.

Am 1. Oktober geht es offiziell los mit der Aufstellung des Panzerbataillons 363. Die ersten Soldaten der Stabskompanie werden aber bereits im September erwartet, so General Brügner.

Aufstellung, das bedeute konkret: die Infrastruktur mit Standortübungsplatz zwischen Hardheim und Külsheim, Tankstelle, Waschanlage, Unterkünfte, Funktionsgebäude werden auf den modernsten Stand gebracht, für die neuen Panzer werden die Dächer der Hallen und Technikanbindung angepasst, nach und nach kommen weitere Soldaten hinzu. Die vier Kompanien werden aus zwei bestehenden und zwei komplett neuen Kompanien zusammengestellt.

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Die 4. Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 aus Bad Frankenhausen (Thüringen) wird ab 2020 eine Kompanie mit rund 70 Dienstposten in Hardheim bilden. 2021 folgen dann die Soldaten der 3. Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 aus Pfreimd (Bayern). Parallel werden auch die beiden neuen Kompanien aufgestellt.

"Der erste Panzer kommt im Herbst 2020, dann startet auch der Ausbildungsbetrieb für Kampfpanzer", informierte General Brügner. 2022 soll die Aufstellung dann abgeschlossen sein.

Die Entscheidung über das Wappen soll zusammen mit dem Ersten Bataillonskommandeur des Panzerbataillons getroffen werden, der am 1. April 2020 seine Arbeit in Hardheim aufnehmen wird. Dann plane man auch einen Begrüßungsappell, der am Rathaus stattfinden könnte.

"Wir sind diesbezüglich in Gesprächen mit Bürgermeister Rohm", sagte der General. Der Erste Bataillonskommandeur sei in der Region übrigens kein Unbekannter: "Er war Kompaniechef in Külsheim. Ich kenne ihn schon viele Jahre, er ist genau der Richtige", betonte General Brügner. Den Namen des Kommandeurs wollte er aber noch nicht verraten.

Bürgermeister Volker Rohm und Landrat Dr. Brötel werden bereits am 7. August nach Bad Frankenhausen kommen, um den Soldaten den Hardheimer Standort vorzustellen.

Die Carl-Schurz-Kaserne biete entscheidende Standortvorteile, betonte Brügner. Der Standortübungsplatz sei mit 680 Hektar Fläche vermutlich der größte in Süddeutschland, man habe hier eine sensationelle Schießanlage, das Wirtschaftsgebäude mit der Küche sei modern und wie fast alle Gebäude in einem guten baulichen Zustand gewesen.

Zudem gebe es eine moderne Sporthalle - ein wichtiger Gesichtspunkt, da laut Brügner in Zukunft bei der Ausbildung zunächst der Sport und die körperliche Leistungsfähigkeit im Vordergrund stünden. Doch bei all den guten Rahmenbedingungen musste auch manches modernisiert werden. Das sei aber auch normal, wenn man bedenke, dass nach 2011, als die Schließung zum Jahr 2016 bekannt gegeben wurde, zunächst nichts mehr renoviert worden sei.

Die 20 Millionen, die die Bundeswehr investiert, seien so zum Teil für Anpassungen auf den neuesten Stand der Technik verwendet worden und auch, um die zwischenzeitlich als Flüchtlingsunterkünfte genutzten Gebäude für Bundeswehrbedürfnisse umzugestalten. Ab Oktober könnten die Gebäude aber genutzt werden. Langfristig werden die Soldaten bei der Bundeswehr Hotelstandards bekommen - das bedeutet Einzelunterkünfte mit Bad für jeden.

Ort des Geschehens

Begeistert zeigte sich General Brügner auch von der Akzeptanz der Bundeswehr in der Region. Er sei nicht einem Menschen hier begegnet, der die Bundeswehr nicht mit Wohlwollen aufnehme. Über viele Jahre habe er erlebt, dass die Bundeswehr nur schrumpfe. Jetzt stelle man ein neues Panzerbataillon auf: "Das ist für mich eine besondere Ehre", freute sich der General.

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