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Ermittlungen nach Polizeischüssen auf Mann eingestellt

Ein 37-Jähriger belästigte am 2. Januar seine Ex-Partnerin und zog eine Waffe. Als die Polizei eintraf, verschanzte er sich. Als er sich bedrohlich den Beamten näherte, fielen Schüsse.

02.01.2023 UPDATE: 12.05.2023 18:44 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden
Foto: PR-Video

Hockenheim. (dpa-lsw) Die Ermittlungen gegen zwei Polizisten wegen Schüssen auf einen Mann in Hockenheim sind eingestellt worden. Ein strafbares Verhalten lag nicht vor, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Dies habe insbesondere eine Auswertung von Bodycam-Aufnahmen gezeigt.

Der Polizeioberkommissar und ein Erster Polizeihauptmeister hatten am 2. Januar auf einen vermeintlich bewaffneten 37-Jährigen bei einem Einsatz wegen häuslicher Gewalt geschossen. Später hatte sich herausgestellt, dass die Pistole nicht echt war. Den Notruf hatte seine Ex-Freundin gewählt.

Der Ablauf des Geschehens war von den Beamten des Polizeipräsidiums Mannheim mittels Bodycams dokumentiert worden. Demnach hatte sich der 37-Jährige im Flur des Hauses seiner Ex-Freundin verschanzt und sich rund 40 Minuten nicht dazu bewegen lassen, die Waffe wegzulegen und aus dem Haus zu treten. Als er dann schließlich mit der Waffe in der Hand auf die Beamten zugegangen war, hatten diese ihn mit sieben Schüssen auf den Oberkörper und die Arme gestoppt.

"Die beiden Polizeibeamten mussten davon ausgehen, dass sie und ihre Kollegen mit einer scharfen Schusswaffe unmittelbar bedroht werden und durften deshalb wie geschehen von ihren Dienstwaffen Gebrauch machen", so die Staatsanwaltschaft.

Der unter anderem wegen Drogendelikten polizeibekannte 37-Jährige war verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Er sitzt laut Mitteilung mittlerweile wegen Attacken auf seine Ex-Freundin und Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in Untersuchungshaft. Eine Anklage ist laut Staatsanwaltschaft am Amtsgericht Schwetzingen erhoben worden.

Update: Freitag, 12. Mai 2023, 18.43 Uhr


Nach Streit mit Ex-Partnerin von Polizei niedergeschossen (Fotogalerie)

Hockenheim. (pol/mare/rl) Nachdem ein 37-Jähriger offenbar zum wiederholten Male seine Ex-Partnerin in ihrer Wohnung belästigt hatte, kam es am Montagnachmittag zu einem größeren Polizeieinsatz. Dabei wurde der 37-Jährige von zwei Polizisten niedergeschossen. Das teilte die Polizei mit.

Die Beamten wurden am Montag gegen 16.34 Uhr zu einem Familienstreit in eine Wohnung gerufen. Hier hatte der wegen Drogendelikten polizeibekannte 37-Jährige seine Ex-Partnerin aufgesucht. Als es zum Streit kam, zog er wohl eine Pistole und hantierte damit im Hausflur herum. 

Als die Polizeistreifen eintrafen, hatte sich der 37-Jährige im Hausflur verschanzt. Die Beamten versuchten ihn etwa 40 Minuten lang dazu zu bewegen, die Waffe wegzulegen und aus dem Haus zu kommen.

Währenddessen wurden weitere Polizeikräfte sowie Spezialkräfte alarmiert und der Rettungsdienst vorsorglich bereitgehalten.

Im weiteren Verlauf ging der 37-Jährige mit der Waffe in der Hand auf die Beamten zu. Um ihn zu stoppen, gaben zwei Beamte dann insgesamt sieben Schüsse ab. Der 37-Jährige wurde mehrere Male getroffen. 

Die Beamten leisteten umgehend bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sowie des hinzugerufenen Notarztes Erste Hilfe. Der Verletzte wurde zur weiteren medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Weitere Personen wurden nicht verletzt.

Wie die Polizei am Dienstagnachmittag mitteilte, befindet sich der 37-Jährige in einem stabilen Gesundheitszustand.

In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Mannheim wurde die Sachbearbeitung des polizeilichen Schusswaffengebrauchs noch in den Abendstunden vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg übernommen.

Der Ablauf des Geschehens sei von den eingesetzten Beamten durch ihre Bodycam dokumentiert worden. Die vollständige Auswertung der Aufnahmen dauere noch an, hieß es am Dienstagnachmittag. 

Die ersten kriminaltechnischen Untersuchungen ergaben, dass es sich bei der Pistole des 37-Jährigen um ein Waffen-Replikat gehandelt hat, welches einer echten Schusswaffe täuschend ähnlich sieht. 

Der Mann soll seine Ex-Partnerin schon mehrmals zuvor belästigt haben. Es habe bereits zuvor Vorfälle von häuslicher Gewalt gegeben. Daher wurde die Frau bereits durch das Polizeipräsidium Mannheim im Rahmen von Opferschutzmaßnahmen in Fällen von häuslicher Gewalt betreut.

Update: Dienstag, 3. Januar 2023, 17.15 Uhr