1899 Hoffenheim

Zu Gast bei Lieblingsgegner Paderborn (Update)

Die TSG will am Samstag in Paderborn endlich wieder gewinnen - TSG steht nach sechs sieglosen Spielen und dem verpatzten Neustart unter Erfolgsdruck

22.05.2020 UPDATE: 22.05.2020 18:39 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Ex-TSG-Trainer Alfred Schreuder. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. In Zeiten von Corona und Spielen ohne Zuschauerbeteiligung sind Niederlagen in den Quarantäne-Wochen noch schwerer zu verarbeiten als sonst. Doch genau das muss die TSG 1899 Hoffenheim, beim Wiederstart der Saison am vergangenen Samstag 0:3-Verlierer gegen Hertha BSC Berlin, mit Erfolg tun, um heute (15.30 Uhr/live auf Sky) beim Aufsteiger und Tabellenschlusslicht SC Paderborn nach sechs sieglosen Spielen endlich wieder zu gewinnen.

Im Hinrundenduell war das überhaupt kein Problem, schon nach nicht einmal einer halben Stunde stand der 3:0-Endstand für die Kraichgauer fest. Überhaupt: In den bisherigen fünf Vergleichen beider Teams ging "Hoffe" noch kein einziges Mal als Verlierer vom Platz und musste sogar kein einziges Gegentor hinnehmen. Eine Pflichtaufgabe also für die Mannschaft von Trainer Alfred Schreuder, die trotz acht (!) Heimniederlagen immer noch in Reichweite zu einem internationalen Platz rangiert. Doch davon will der Niederländer rein gar nichts wissen, lobt vielmehr den kommenden Gegner und hält nichts von Europa-Träumen. "Wir brauchen nicht über Europa zu sprechen, wenn wir solche Spiele wie gegen Berlin wegschenken", erklärt er und erwartet wie immer forsche Paderborner: "Sie spielen mit sehr, sehr viel Mut und Leidenschaft und immer auf Sieg", sagt Schreuder über die Ostwestfalen, die sich freilich dafür herzlich wenig kaufen können. Mit lediglich 17 Punkten liegen die Schützlinge von Trainer Steffen Baumgart bereits sechs Zähler hinter Relegationsrang 16 und nur ein Fußball-Wunder kann den sofortigen Wiederabstieg noch verhindern.

Weiter fehlen wird im Hoffenheimer Kader Torjäger Andrej Kramaric. "Nein, er ist nicht fit für morgen", bestätigte Schreuder auf der gestrigen Telefon-Pressekonferenz den Ausfall des Vizeweltmeisters aus Kroatien. Der Stürmer hat immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen und sein Coach rechnet im optimalen Fall frühestens in 14 Tagen wieder mit der Einsatzbereitschaft seines Leistungsträgers.

Die Begegnung gegen die BundesHauptstädter bewertet Schreuder übrigens auch mit einer knappen Woche Abstand immer noch anders als viele Teile der enttäuschten Fans, die vorm Fernseher leiden mussten (siehe Leserbrief S. 25). "Wir haben bis zum Sechzehnmeterraum ein sehr gutes Spiel gemacht, waren die bessere Mannschaft und haben uns viele gute Torchancen erspielt", findet Schreuder und sagt mit fester Stimme: "Wir brauchen ein bisschen mehr Überzeugung im Abschluss, das ist das Einzige, was wir uns vorzuwerfen haben."

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Leicht nachzuvollziehen, dass in dieser Trainingswoche ein Schwerpunkt auf das "Spiel im letzten Drittel" (Schreuder) lag und zudem die Umschaltaktionen fleißig geübt wurden. Doch es ist nicht davon auszugehen, dass Schreuders Kollege Baumgart trotz aller Liebe zum attraktiven Spiel seine Jungs abermals so frisch, fromm, fröhlich und frei ins verderben Rennen lässt, wie am 1. November des vergangenen Jahres in Sinsheim.

Zum Start in die Englische Woche steht "Hoffe" am Scheideweg und muss wieder in die Erfolgsspur finden, denn ansonsten wird der Druck auch für Alfred Schreuder vor dem nächsten Heimspiel am Mittwoch gegen den 1. FC Köln (20.30 Uhr) immens. Im schlechtesten Fall könnte schon in einigen Tagen die Spielzeit für 1899 quasi gelaufen sein und der Klub im tristen Mittelmaß versinken. Das wäre nach dem Trainerwechsel, dem personellen Umbruch und dem erheblichen Verletzungspech, besonders im Sturm, zwar erklärbar, aber dennoch bitter.

Ob’s mit ein "bisschen mehr Überzeugung im Abschluss" allein nach oben geht? Immerhin: Auswärts hat "Hoffe" überhaupt erst zwölf Gegentore kassiert. Zu Hause 34 ...

Update: Freitag, 22. Mai 2020, 18.38 Uhr

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