"Fußball hat sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun"

Unter Stevens-Nachfolger Julian Nagelsmann werden Fabian Schär, Mark Uth und Andrej Kramaric zu Leistungsträgern

17.04.2016 UPDATE: 18.04.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden

Erfolgreich spekuliert: Mark Uth steht goldrichtig und köpft zum Sieg für die TSG 1899 ein. Foto: APF

Von Achim Wittich

Sinsheim. Jubel, Leid und am Ende wieder Jubel über den Erfolg gegen die "Alte Dame" aus der Bundeshauptstadt. Für Fabian Schär glich der Samstagnachmittag einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach seinem ersten Tor für die TSG zum zwischenzeitlichen Ausgleich wäre der 24-jährige Schweizer aus der Rhein-Neckar-Arena am liebsten gleich bis zum gegenüberliegenden Technik-Museum gerannt, um der Welt seine Glückseligkeit zu zeigen. Der Freudenlauf ging dann doch noch nur bis zur Eckfahne, wo ihn seine Mitspieler einfingen. Das 1:1 nach etwas mehr als einer halben Stunde brachte die Abstiegskämpfer gegen eine der kompaktesten Mannschaften der Bundesliga zurück ins Spiel.

Knapp zehn Minuten nach der Pause humpelte Schär dann vom Feld. Der Grund für seine Auswechslung war indes nicht dem unglücklichen Tatbestand geschuldet, dass Berlins Lustenberger dem Hoffenheimer Innenverteidiger den Ball in der 49. Minute an die Schläfe drosch. "Schon in der ersten Hälfte habe ich Probleme im rechten Oberschenkel gespürt", berichtete Schär in der Mixed-Zone. Auch die medizinischen Maßnahmen in der Kabine halfen nicht, "Hoffes" Nummer 5 musste runter. Wieder rund eine halbe Stunde später war der Frust über den zwickenden Muskel erst mal vergessen. Mark Uth leistete Maßarbeit und köpfte 1899 in den siebten Himmel. "Fußball hat sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun", erklärte Uth. Das genau hat ihm erst Julian Nagelsmann einflößen können, denn unter dem Nachfolger von Huub Stevens läuft es auch beim Kölsche Jung auf einmal prächtig. "Wir haben immer eine Idee, Fußball zu spielen, die uns unser Trainer mitgibt", so der Siegtorschütze weiter.

Genau wie Schär und Uth wird auch Andrej Kramaric immer mehr zu einem ganz entscheidenden Faktor bei den Kraichgauern. Alexander Rosen geriet bei der Nachfrage über die Leihgabe aus Leicester fast in Ekstase. "Andrej ist ein Top-Spieler, der hat was", sprudelte es aus dem Direktor für Profifußball hervor. Der Hochgelobte bedankte sich artig. "Ich sehr stolz darauf, in diesem Team zu sein und dabei helfen zu können, dass wir in der ersten Liga bleiben." Kramaric ist auch abseits des Platzes beim Austausch mit den Medien ein Vollblutprofi. Auf die Fragen nach seiner Zukunft am Ende der Runde antwortete er geschickt. "Wir werden in den nächsten vier Wochen sehen, was passiert. Ich sage nicht, dass ich hier bleibe." Klar ist: Die Hoffenheimer möchten den 24-jährigen Kroaten unbedingt weiter beschäftigen.

Während Schär, Uth und Kramaric zu den Gewinnern nach dem zweiten Trainerwechsel der Spielzeit 2015/16 gehören, gibt es naturgemäß auch Verlierer. Der Chilene Eduardo Vargas, in seinem Heimatland ein Volksheld, hat nach ersten guten Partien sein vorhandenes Leistungsvermögen nicht weiter abrufen können. Diesmal gab es keine einzige Einsatzminute für ihn. Auch Steven Zuber und Jonathan Schmid können mit ihren Reservistenrollen nicht glücklich sein - und Altmeister Kevin Kuranyi gehörte gegen die Hertha erwartungsgemäß erneut nicht zum 18er Aufgebot.

Nagelsmann aber hat bisher alles richtig gemacht. Vielleicht darf Kuranyi, sollte die Rettung am 14. Mai beim Saisonabschluss gegen Schalke bereits in trockenen Tüchern sein, zum Abschied noch einmal gegen seinen alten Klub aus dem Pott ran.

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