TSG Hoffenheim

Trotz Ende der Corona-Quarantäne fehlt Trio gegen Union (Update)

Andrej Kramaric, Pavel Kaderabek und Kasim Adams setzen noch einmal aus. Sie waren Mitte Oktober positiv getestet worden.

01.11.2020 UPDATE: 01.11.2020 14:40 Uhr 2 Minuten, 8 Sekunden
Andrej Kramaric
TSG-Torjäger Andrej Kramaric. Foto: Uwe Anspach/dpa

Von Nikolas Beck

Heidelberg. Leicht gestresst muss die TSG Hoffenheim an diesem Montagabend den 1. FC Union empfangen, was sie irgendwie auch den Berlinern zu "verdanken" hat. Ein knappes halbes Jahr ist es her, dass die "Eisernen" am 33. Spieltag der Vorsaison letztmals zu Gast in Sinsheim waren. Den Klassenerhalt bereits in der Tasche, leisteten sie derart wenig Gegenwehr, dass die TSG mit einem 4:0 ungehindert in den internationalen Wettbewerb marschieren konnte. Das Wiedersehen ist für die Europapokal-Helden von Gent, wo "Hoffe" am Donnerstagabend mit 4:1 triumphiert hatte, nun also das fünfte Spiel binnen 16 Tagen.

Auch darum erwartet TSG-Trainer Sebastian Hoeneß beim neuerlichen Aufeinandertreffen (20.30 Uhr/DAZN) alles andere als einen Spaziergang. "Ich gehe davon aus, dass uns Union alles abverlangen wird", sagte der 38-Jährige im Rahmen der Pressekonferenz, die diesmal am Sonntagmittag stattfand.

Ungewöhnliche Zeiten, erfordern eben ungewöhnliche Maßnahmen.

Das denken sich wohl auch Andrej Kramaric und Kasim Adamas. Dass sich die beiden Profis mitten in einer Saison außerplanmäßigen Lungen- und Gesundheitstests unterziehen müssen, hätte in einer Zeit vor Corona auch keiner gedacht. Bei den beiden Infizierten, die ihre am 16. Oktober angetretene Quarantäne immerhin inzwischen beenden durften, werde man kein Risiko eingehen, so Hoeneß. "Wir wollen als Klub verantwortungsbewusst damit umgehen und sicherstellen, dass sie ohne Probleme wieder mittrainieren können."

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Die beiden nach der Länderspielpause Mitte Oktober positiv getesteten Kicker sind also genauso wie Pavel Kaderabek, der sich wegen eines Corona-Falls im familiären Umfeld ebenfalls in Isolation begeben musste, noch keine Option fürs Liga-Spiel gegen die Hauptstädter. Auch bei Kapitän Benjamin Hübner zieht sich die Ausfallzeit nach seiner Fußverletzung länger als gedacht. Während Hübner von Kevin Vogt, seinem Vorgänger als Spielführer, als Abwehrchef vorzüglich vertreten wird (Hoeneß: "Man merkt, dass er wieder richtig Bock hat, hier zu sein"), wurde Torjäger Andrej Kramaric schmerzlich vermisst.

Bislang zumindest.

Sechs der neun Hoffenheimer Liga-Tore gehen auf das Konto des Kroaten. Die beiden Partien, die er zuschauen musste, waren gewiss keine Offensivspektakel (0:1 gegen Dortmund, 1:1 in Bremen). Mit der Abhängigkeit von ihrem Vizeweltmeister steht die Hoeneß-Elf im krassen Gegensatz zum kommenden Gegner. Bei Union zeichneten sieben verschiedene Schützen für die bislang acht Saisontore verantwortlich. Der einzige Berliner, der doppelt traf, ist Verteidiger Marvin Friedrich. Dass zumindest in der Europa League endlich auch bei den anderen Offensivspielern der Knoten geplatzt ist, macht Hoeneß Mut: "In den Spielen zuvor hat im letzten Drittel immer ein bisschen was gefehlt – das war in Gent wesentlich besser." Und so soll es im nächsten Geisterspiel unter Flutlicht weitergehen. "Nachlegen, draufpacken", gibt der TSG-Trainer die Marschroute vor, mit der sein Team vor der nächsten internationalen Herausforderung am Donnerstag gegen Liberec auch national wieder in die Erfolgsspur zurückkehren will. Zuletzt blieb man schließlich drei Mal hintereinander ohne Sieg.

Schlag auf Schlag geht es also weiter für den Dorfklub. Bezüglich der überschaubaren Übungs- und Regenerationszeit müsse man sich auch als Trainer immer wieder selbst bremsen, verriet Hoeneß. Oberstes Gebot: "Die Jungs körperlich und mental nicht überbelasten." Bereits in der kommenden Woche stehen dann schon die nächsten Länderspielreisen auf dem Programm.

Nach den positiven Corona-Tests hatte Hoffenheims Sportdirektor Alexander Rosen laut darüber nachgedacht, die strapazierten Spieler nicht mehr abstellen zu wollen. Ein Thema, um das es zuletzt erstaunlich ruhig geworden ist.

Stresslevel hin oder her – es heißt also weiterhin: Augen zu und durch. Dazu ein Stoßgebet zum Himmel: Hoffentlich bleiben diesmal alle gesund.

Update: Sonntag, 1. November 2020, 19.01 Uhr

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