Mosbach-Sattelbach

Hoffenheim schlägt Braunschweig im ersten Test mit 3:0 (plus Fotogalerie)

TSG 1899 Hoffenheim zeigt sich beim souveränen 3:0-Testspielsieg gegen Braunschweig den Fans sehr zugewandt

14.07.2019 UPDATE: 14.07.2019 15:43 Uhr 2 Minuten, 45 Sekunden
Joelinton verpasst in dieser Szene das Führungstor. Die Hoffenheimer gewannen ihr ersten Vorbereitungsspiel gegen den Drittligisten Eintracht Braunschweig dennoch mit 3:0. Foto: Weindl

Von Jürgen Schmidt

Mosbach-Sattelbach. Seine Anspannung leugnete Hoffenheims Manager Alexander Rosen nicht: "Das erste Saison-Vorbereitungsspiel ist immer etwas Besonderes, wo stehen wir, was machen die Neuzugänge? Diese Fragen beschäftigen mich schon." Doch seine sorgenvollen Gedanken stellten sich als unbegründet heraus.

Der Bundesligist gewann den ersten Test gegen den Drittligisten Eintracht Braunschweig am Samstag souverän mit 3:0 und auch der neue Chef-Trainer Alfred Schreuder war mit seiner Premiere zufrieden: "Ja, ein Sieg fühlt sich immer gut an."

Vor über 2 000 Zuschauern auf dem Platz des SV Sattelbach, dem Heimatverein des wegen einer Verletzung noch fehlenden TSG-Profis Dennis Geiger, erzielten Andrej Kramaric (33.), Pavel Kaderabek (50.) und Vincenzo Grifo (81.) die Tore für die Kraichgauer.

Schreuder wechselte zur Halbzeit komplett durch, wollte aber die beiden Hälften nicht separat bewerten. "Vielleicht waren die Räume im ersten Durchgang etwas enger, das kann aber auch am Gegner gelegen haben. Mir ging es darum, allen Spielern Einsatzzeiten zu geben und sie zu sichten."

Auch interessant
Hoffenheim gegen Braunschweig: "Schön zu sehen, was hier wächst"
Hoffenheim-Braunschweig: In Sattelbach lagen die schönen Geschichten am Rand des Platzes (plus Fotos)
1899 Hoffenheim: Das Baden-Duell der TSG gegen den SC Freiburg ist sonntags (Update)
1899 Hoffenheim: Warum das Testspiel in Sattelbach für Dennis Geiger so besonders ist
1899 Hoffenheim: So erleben die Neuen Kostas Stfylidis und Philipp Pentke die TSG

Es kamen auch die vier Neuzugänge Torwart Philipp Pentke, Sargis Adamyan (beide Regensburg), Konstantinos Stafylidis (Augsburg) und Ilhas Bebou (Hannover) zum Einsatz. "Alle haben sich gut eingefunden und sind vom Team gut aufgenommen worden", bestätigte der 46-jährige holländische Coach. 

Unter spezieller Beobachtung standen dabei die von Alexander Rosen im Fachblatt "kicker" als "geradlinige Tiefensprinter" bezeichneten Bebou und Adamyan. Beide zeigten Kostproben ihrer Schnelligkeit, beide sollten in der Lage sein, dem Hoffenheimer Angriffsspiel Alternativen anzubieten. "Ein paar Mal hat das meinen Vorstellungen vom Offensivfußball gegen Braunschweig schon entsprochen", sieht Schreuder gute Ansätze.

Drittligist Eintracht Braunschweig, der letzte Saison nur wegen eines einzigen "Plus-Tores" den Klassenerhalt schaffte, entpuppte sich eine Stunde lang als angstloser und stabiler Gegner, der gut verteidigte, während der gesamten Spielzeit aber keine nennenswerte Chance herausspielte, was auch ein Verdienst des aufmerksam agierenden Abwehrchefs Kevin Vogt war. Ihre spielerische Unterlegenheit glichen die Niedersachsen mit einer gesunden Robustheit aus. Für Schreuder kein Problem: "Das körperbetonte Spiel des Gegners war gut, das brauchen wir."

Joelinton kreuzte in der 25. Minute alleine vor Torwart Jasmin Fejzic auf, scheiterte aber knapp. Auch ein Weitschuss des agilen Leonardo Bittencourt pflückte Braunschweigs Torwart-Riese herunter. Bei der Hoffenheimer Führung nach einer halben Stunde war es allerdings machtlos, Andrej Kramaric musste nach einem abgewehrten Schuss nur noch einschieben. Eine Co-Produktion war das 2:0 fünf Minuten nach der Pause: Lukas Rupp erkämpfte sich an der Torauslinie den Ball, passte zurück und Pavel Kaderabek vollendete. Mit dem schönsten Tor des Tages stellte Vincenzo Grifo den 3:0-Endstand her: In der 81. Minute zirkelte er einen 25-Meter-Freistoß unhaltbar ins linke obere Toreck.

Dieses Ergebnis hinterließ auf allen Seiten ausschließlich zufriedene Gesichter. Die Hoffenheimer Premiere ist geglückt, die Zuschauer sahen alles andere als einen langweiligen Vorbereitungskick und auch der Verlierer war stolz. Die Eintracht aus Braunschweig, die bereits am kommenden Samstag beim 1. FC Magdeburg in die Drittliga-Runde einsteigt, erkannte die Überlegenheit des Erstligisten an, zog aber dennoch positive Rückschlüsse. Christian Flüthmann: "Wir standen defensiv lange Zeit gut und versuchten ruhig unser Spiel aufzubauen. Doch letztlich waren wir chancenlos, die Hoffenheimer Mannschaft hat schon eine enorme Qualität", lobte der Braunschweiger Trainer gleichzeitig sein Team und den Sieger.

Neben ersten fußballerischen Erkenntnissen machten die Hoffenheimer Profis noch eine zweite, nicht minder wertvolle Erfahrung. "Es war schön zu sehen, wie viel Sympathie uns von den Fans entgegengebracht wurde", ließ sich Manager Alexander Rosen von der freundlichen Stimmung in Sattelbach anstecken. Die Bundesligakicker genossen die fröhliche Fanliebe und revanchierten sich mit Selfies und Autogrammen bis lange nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Mario Hildenbrand aus Nassig. Was auch ganz im Sinne von 1899-Cheftrainer Alfred Schreuder ist: "Ich begrüße das, wir wollen den Kontakt zu den Fans pflegen."

Für die TSG steht bereits am Mittwoch in Zuzenhausen gegen den Zweitligisten Jahn Regenburg ein weiteres Testspiel an, danach geht es vom 18. bis 26. Juli in das Trainingslager nach Windischgarsten in Österreich. Während hierbei die Spieler in puncto Fitness, Spielverständnis und Taktik angeleitet werden, muss sich Manager Rosen noch mit der Kaderplanung beschäftigen: "Wir haben 30 Mann bei den Profis, den werden wir noch etwas reduzieren müssen."

TSG Hoffenheim, 1. Hälfte: Pentke - Posch, Vogt, Hübner - Brenet, Nordtveit, Bittencourt, Stafylidis - Kramaric, Joelinton, Adamyan. 2. Hälfte: Stolz - Akpoguma, Hoogma, Bicakcic - Kaderabek, Rupp, Grillitsch, Zuber - Bebou, Szalai, Grifo.

Eintracht Braunschweig: Fejzic, Kessel, Nkansah (46. Becker), Nehrig (46. Wiebe), Ademi (73. Bürger), Kobylanski (73. Schwenk), Bär, Kijewski, Pfitzner, Proschwitz (65. Feigenspann), Ziegele.

Tore: 1:0 Kramaric (33.), 2:0 Kaderabek (50.), 3:0 Grifo (81.); Schiedsrichter Mario Hildenbrand (Nassig); Zuschauer: 2 000.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.