Was Schreuder an Flick schätzt
Im Pokalspiel am Mittwochabend will die TSG wie im Oktober 2019 den FC Bayern München bezwingen
Von Joachim Klaehn
Zuzenhausen. Die große Vorfreude ist spürbar: "Hoffes" Cheftrainer Alfred Schreuder (47) fiebert mit jeder Faser seines Körpers dem DFB-Pokalknüller am Mittwochabend (20.45 Uhr/ARD) beim FC Bayern München entgegen und rechnet sich eine Chance aus, den besten Fußballverein hierzulande im Achtelfinale bezwingen zu können.
"Die Bayern sind der größte Gegner in Deutschland, aber wir sind auch wer und wollen das zeigen. Für uns ist es eine große Herausforderung", sagte Schreuder bei der Pressekonferenz im Trainingszentrum, "natürlich wissen wir, dass Bayern viel, viel mehr Qualität hat. Doch es geht in einem solchen Spiel auch um Herz und Glaube."
Am 5. Oktober war den Hoffenheimern beim 2:1 in der Allianz Arena die faustdicke Überraschung gelungen – es sollte ein historischer Dreier sein. Nie zuvor konnte nämlich die volle Punktzahl aus Fröttmaning mitgenommen werden.
Warum nicht noch einmal?, sagen sie sich im Kraichgau. Sogar FCB-Sportdirektor Hasan Salihamidzic warnt vor dem ehrgeizigen Kontrahenten aus Nordbaden: "Sie präsentieren sich in sehr guter Form, deshalb: Obacht!"
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Ob Sargis Adamyan, gefeierter Doppeltorschütze im Oktober, auflaufen kann, entscheidet sich laut Schreuder erst kurzfristig. "Es ist im Sprunggelenk nichts kaputt", berichtete der TSG-Cheftrainer. An der Verletztenliste hat sich ansonsten nichts geändert – Belfodil, Baumann und Geiger werden weiterhin ausfallen.
Schreuder freut sich neben dem Pokalfight besonders auf die Begegnung mit Hansi Flick (54). Der Bammentaler war von Juli 2017 bis Ende Februar 2018 als Geschäftsführer Sport Schreuders Vorgesetzter, ehe sich die Wege nach knapp acht Monaten wieder trennten. Schreuder schätzt derweil Flick als Fachmann wie als "Supermenschen", sie hätten sich auch bei seinem Intermezzo 2018/19 bei Ajax Amsterdam immer mal wieder gegenseitig ausgetauscht. "Hansi macht das überragend", so Schreuder über den aktuellen Bayern-Trainer, "seine Mannschaft ist extrem gierig. Er weiß genau, wie ein Topverein tickt."
Hoffenheim will versuchen, den Spielrhythmus des Rekordmeisters und amtierenden Pokalsiegers zu durchbrechen und eigene "Momente zu nutzen". Dass dies einer Herkulesaufgabe gleicht, ist den TSG-Profis bewusst. Wie Schreuder ferner verriet, lässt er Schüsse vom ominösen Punkt für ein denkbares Szenario Elfmeterschießen nicht besonders üben. "Wir machen das nicht, nein", so Schreuder lächelnd.
Die Blauen werden im Pokalduell bei den ruhmreichen Roten von 1400 Fans unterstützt. Am 5. Oktober verfolgten fast doppelt so viele TSG-Anhänger (2700) den damaligen Triumph in der Liga.