Beleidigungen beim Dortmund-Spiel

Dietmar Hopp hofft auf Durchgreifen

DFB-Sportgericht tagt am heutigen Freitagmittag in Frankfurt –  Auftakt zu mehreren Verfahren, in denen auch die Kollektivstrafe wieder Thema werden dürfte

01.11.2018 UPDATE: 02.11.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 13 Sekunden

Dietmar Hopp. F.: APF

Frankfurt. (sid/red) Dietmar Hopp im Fadenkreuz, Dutzende Verletzte in Dortmund, illegales Feuerwerk in Wiesbaden, ein Warnschuss (!) in Rostock: Die Straftaten von Fußballchaoten nehmen ein bedrohliches Ausmaß an. Heute (11.30 Uhr) wird sich das DFB-Sportgericht zunächst mit den Anfeindungen gegen den Mehrheitseigner der TSG Hoffenheim befassen. Es ist der Auftakt zu etlichen Verfahren, in denen auch die Kollektivstrafe wieder zum Thema werden dürfte. "Ich würde mir wünschen, dass es solche Verhandlungen nicht geben muss", sagte TSG-Trainer Julian Nagelsmann: "Ich habe schon oft gesagt, dass so etwas nicht tolerierbar ist, unabhängig von der Person Dietmar Hopp - egal, ob im Stadion oder außerhalb. Ich kann auch nicht mit dem Bild eines Passanten im Fadenkreuz durch die Stadt laufen - und dann geht es im Stadion eben auch nicht."

Hopp war während des Spiels der TSG gegen Borussia Dortmund am 22. September (1:1) aus dem BVB-Block massiv beleidigt worden. Der Tiefpunkt war ein riesiges Banner, auf dem das Gesicht des 78-Jährigen in einem roten Fadenkreuz zu sehen war. Die TSG-Geschäftsführer Peter Görlich und Frank Briel sprachen von einem Mordaufruf gegen den ehemaligen Mäzen, der seit Jahren in etlichen Stadien angefeindet wird. "Die müssen jetzt mal den Mut haben durchzugreifen. Ich hoffe darauf. Wenn nicht, weiß ich nicht, wo es mit dem deutschen Fußball hingeht", sagte Hopp, der zudem Strafanzeigen angekündigt hatte, mit Blick auf die Verhandlung der Bild-Zeitung.

Auch interessant
1899 Hoffenheim: Hopp fordert Verbandsspitze und Vereine zum Handeln auf
1899 Hoffenheim: RB-Trainer Ralf Rangnick verteidigt TSG-Mäzen Dietmar Hopp nach Anfeindungen
Kein Spielanpfiff bei Hassplakaten?: Hopp-Anwalt Schickhardt fordert Konsequenzen aus Fan-Protest
Hoffenheim-Mäzen: Fadenkreuz-Banner gegen Hopp: DFB leitet Verfahren ein
1899 Hoffenheim: Eklat der BVB-Fans ein "Mordaufruf"
Strafanzeige gegen BVB-Fans: Brisanz vor Duell in Hoffenheim

Die BVB-Fans, für die der Klub haftet, sind Wiederholungstäter. Die Dortmunder Südtribüne war im Februar 2017 in einem recht ähnlichen Fall schon einmal gesperrt worden. Die Frage ist nun, ob das (unabhängige) Sportgericht angesichts der massiven Verfehlungen in den vergangenen Wochen noch um Blocksperren und Geisterspiele herumkommt. "Was sollen sie machen?", fragte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke im ZDF-Sportstudio: "Jetzt, wo es ein bisschen spannend ist in der Bundesliga, sollen sie uns Punkte abziehen? Das ist ja unfassbar. Das ist keine Lösung." Die Einzeltäter hingegen "müssen wir mit aller Härte zur Rechenschaft ziehen".

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.