Die Spielersuche geht weiter

Sinsheim. Das Hoffen und Bangen Hoffenheims geht in verschärfter Form weiter. Manager Andreas Müller und Trainer Marco Kurz waren am Montag gemeinsam auf Spielersuche

22.01.2013 UPDATE: 22.01.2013 07:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden
Von Joachim Klaehn

Sinsheim. Das Hoffen und Bangen geht also in verschärfter Form weiter, nachdem der erste Rückrunden-Spieltag in der Bundesliga solala für die TSG 1899 Hoffenheim lief. Das kuriose 3:2 des FC Augsburg bei Fortuna Düsseldorf hat den Vorsprung auf ein Pünktchen zusammenschmelzen lassen, was im Nachhinein das Resultat vom Samstag gegen Borussia Mönchengladbach relativierte. War das 0:0 ein Erfolg - oder doch eher eine Niederlage? Die Zeitungen hierzulande werteten die gezeigte Leistung der Hoffenheimer zurückhaltend. "Null ist besser als nichts", titelte am Montag das Fachmagazin Kicker. "Schritt auf der Stelle", hieß die Überschrift in der Süddeutschen Zeitung. Die Rheinpfalz attestierte dem Ex-Lauterer Trainer Marco Kurz "eine heikle Mission angesichts der Schwächen vor dem gegnerischen Tor" und stellte nüchtern fest: "Der Dreier bleibt ein Traum". Und die Frankfurter Allgemeine konnte sich eine Portion feine Ironie nicht verkneifen: "Mit Tim Wiese steht die Null."

Erstmals nach dem Heimauftritt gegen Augsburg am 29. September, der unter dem Eindruck des schweren Verkehrsunfalls von Mittelfeldakteur Boris Vukcevic vom Tag zuvor stand, spielten die Kraichgauer wieder zu null. Immerhin. Zuletzt sechs Niederlagen in Serie vor der Winterpause hatten nämlich enorm am Selbstvertrauen gezehrt. "Wir sind nicht mit breiter Brust in das Spiel, das ist ganz normal", stellte Tobias Weis fest. Den unter Markus Babbel ausgemusterten Mittelfeldspieler hatte Übergangstrainer Frank Kramer zu den 1899-Profis zurückgeholt.

"Wadenbeißer" Weis zahlte das Vertrauen von Kramer und von Kurz gegen die "Fohlen" zurück. Gemeinsam mit Kapitän Andreas Beck und Wirbelwind Kevin Volland gehörte Weis zu den auffälligsten Feldspielern. Unnötig nur das verbale Nachtreten gegen Babbel: "Wir sind erst zwei, drei Wochen zusammen, aber da sieht man schon einiges, was ein anderer in einem halben Jahr nicht hinbekommen hat."

Diplomatisch geschickter äußerte sich Manager Andreas Müller zur deutlich stabileren Defensiv-Vorstellung: "Die Mannschaft ist viel besser organisiert." Was die Schützlinge von Marco Kurz benötigen, ist ein Erfolgserlebnis, ein Dreier. Möglichst schon am Samstag (15.30 Uhr) bei der heimstarken und offensivfreudigen Eintracht aus Frankfurt, um gegen Freiburg, Hannover, Stuttgart und Augsburg nachlegen zu können.

Durch das Drama um Vukcevic sowie die längerfristigen Ausfälle von Sebastian Rudy (Knöchel-OP) und Sejad Salihovic (Operation heute in Straubing) im zentralen Mittelfeld wird Manager Müller am Transfermarkt noch aktiver werden müssen als ohnehin anvisiert. Im Grunde genommen fehlt es in allen Mannschaftsteilen an gewinnbringenden Optionen. "Hoffe" braucht neue Reizpunkte - im Kader. Oder wie Müller sagt: "Wir müssen dem Coach die Möglichkeit geben, zu variieren." Deshalb waren Müller und Kurz, der die Trainertagung in Düsseldorf sausen ließ, am Montag in Sachen Neuverpflichtungen gemeinsam unterwegs. Standortnachteile ergeben sich auf Grund der schwachen Vorrunde und der misslichen Tabellenlage.

Standortvorteile hat die TSG hingegen anderweitig. Nach dem Teilrückzug von Hauptsponsor Suntech ist die Walldorfer SAP AG in die Bresche gesprungen, hat Werbeflächen übernommen und die Technologiepartnerschaft erweitert. Bei einem Neujahrsbrunch am Samstagmorgen hätten die Sponsoren dem Klub "Mut zugesprochen", berichtete Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus. Jedes positive Signal wird dankbar und erleichtert zur Kenntnis genommen. Beim Hoffen, Bangen und großen Zittern.

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