Den Härtetest gegen Bologna bestanden
Hoffenheim schlägt bei der Saisoneröffnung den ruppigen FC Bologna mit 3:0 - Leihspieler Gnabry trifft und bereitet zwei Tore vor
Torschussübung für die Champions League: Lukas Rupp (l.) trifft gegen Bologna, Serge Gnabry (auf dem rechten Bild links) und Kevin Vogt (r.) freuen sich. Fotos: APF/Imago
Von Frank Enzenauer
Sinsheim. Liverpool, Liverpool - Kloppo, Kloppo - Firmino, Firmino. An den Bierständen vor der Rhein-Neckar-Arena war das historische Hoffenheimer Ereignis allerwichtigstes Gesprächsthema: Das erste Playoffsspiel für die Gruppenphase der Champions League am Dienstag in einer Woche gegen den legendären FC Liverpool mit Kultcoach Jürgen Klopp und dem Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino. Auch kurz vor dem Anpfiff der Testpartie gegen den FC Bologna anlässlich der offiziellen Saisoneröffnung wurden vorfreudige Liverpool-Aussagen auf der großen Videotafel eingeblendet, Glücksbotschaften von Manager Alexander Rosen, Kapitän Eugen Polanski und Trainer Julian Nagelsmann. Und wenn die "Reds" am Abend des 15. August bei der Hoffenheimer Europapokal-Premiere gastieren, dann wird auch die Arena am Technikmuseum gewiss ausverkauft und stimmungsvoll sein.
Rund 13.000 TSG-Sympathisanten sahen am Samstag immerhin, dass die "Nagelsmänner" für internationale Härte gewappnet sind. Gegen ruppige Italiener gab’s einen sehenswerten, weil flott herausgespielten 3:0 (2:0)-Sieg, wobei Serge Gnabry, Leihgabe des FC Bayern, an allen Treffern beteiligt war. Die ersten beiden durch Pavel Kaderabek (16. Minute) und Lukas Rupp (19.) bereitete "Hoffes" Linksaußen vor, das 3:0 (58.) vollendete er selbst in Überzahl, nachdem Bologna-Abwehrmann Vasileos Torosidos wegen Nachtretens gegen Rupp vom gut beschäftigten Schiedsrichter Benjamin Cortus die Rote Karte erhalten hatte (50.). Weitere Chancen hatte Gnabry auf dem Fuß. "In ein, zwei Situationen war er ein bisschen schlampig", urteilte Nagelsmann streng.
Neben Gnabry stand in Havard Nordtveit (kam von West Ham United) ein zweiter Neuzugang in der Startelf - auch er erhielt mehrmals Sonderapplaus von den Fans, weil er cool Zweikämpfe gewann und seinen Job rechts in der Dreierabwehrkette sachlich erledigte.
Reichlich Profis, von Amiri über Grillitsch und Szalai bis Wagner, waren am Samstag nur Zuschauer und erst am frühen Abend bei der Autogrammstunde im Einsatz. Aus Gründen der "Trainingssteuerung", wie es hieß, spielte die TSG tags darauf in Zuzenhausen unter Ausschluss der Öffentlichkeit abermals gegen Bologna (1:2, das Tor für Hoffenheim erzielte Philipp Ochs).
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Erfreulich: Kevin Akpoguma, 22, durfte beim 3:0 nach viermonatiger Pause wegen eines Halswirbelbruchs ein 15-minütiges Comeback feiern ("Für mich ein sehr großes Erlebnis"). Und: Gestern gab der Verein die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Verteidiger Benjamin Hübner, 28, bis Juni 2021 bekannt.
Vor dem Liverpool-Match können die Hoffenheimer noch einmal ihre Form testen: Beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt am Samstag (18.30 Uhr) in der ersten Runde des DFB-Pokals.
1899 Hoffenheim: Baumann - Nordtveit, Vogt (74. Akpoguma), Hübner - Kaderabek, Demirbay (74. Ochs), Geiger (74. Hack), Rupp, Zuber - Uth, Gnabry (74. Skenderovic).
FC Bologna: Mirante - Torosidis, Gonzalez, De Maio, Masina (60. Helander) - Verdi, Poli (70. Donsah), Pulgar, di Francesco (57. Krejci) - Falletti (11. Nagy), Destro (57. Petkovic).
Schiedsrichter: Cortus (Burgfarrnbach); Tore: 1:0 Kaderabek (16.), 2:0 Rupp (19.), 3:0 Gnabry (58.); Rote Karte: Torosidos (30.); Zuschauer: 12 887.
