1899 Hoffenheim

Vor dem Werder-Spiel erstmal den Ball flach halten

TSG-Trainer Julian Nagelsmann sieht seine Mannschaft vor dem Spiel bei Bremen "grundsätzlich im Soll"

18.12.2018 UPDATE: 19.12.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden

Legte zuletzt nicht nur eine Trinkpause ein: Kevin Vogt könnte seine Team heute wieder als Kapitän aufs Feld führen. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Julian Nagelsmann hatte am Dienstag in Zuzenhausen einen Ratschlag für den fragenden Medienvertreter, der wissen wollte, wie endlich wieder ein Liga-Sieg für 1899 Hoffenheim am heutigen Mittwoch in Bremen (20.30 Uhr/live auf Sky) herausspringen könnte, parat. Man solle den Ball flach halten, schließlich sei seine Mannschaft seit acht Spielen ungeschlagen. Nagelsmann weiter zum bisherigen Saisonverlauf der Hinrunde: "Wir sind grundsätzlich im Soll."

Dennoch weiß der TSG-Trainer nur zu gut, dass die Leistung seines Teams und der Punktertrag viel zu häufig nicht im Einklang standen. Gerade erst am vergangenen Samstag entsprach das torlose Remis nach einer starken Vorstellung gegen den Rangzweiten Borussia Mönchengladbach zum wiederholten Male nicht den Geschehnissen auf dem Rasen.

Hintergrund

Splitter vor dem Spiel

Einhundert ganz Treue

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Splitter vor dem Spiel

Einhundert ganz Treue

Die weite Reise in den hohen Norden nehmen nur die ganz treuen Anhänger unter der Woche auf sich. Einhundert TSG-Fans werden am Abend ihre Mannschaft unterstützen.

Nagelsmanns Debüt

Am 13. Februar 2016 feierte der damals 28-jährige Julian Nagelsmann in Bremen sein Debüt als Bundesliga-Trainer und holte mit seiner Mannschaft beim 1:1 einen Punkt.

Schlechte Bilanz

20 Duelle gab es in der Bundesliga bislang zwischen Werder und "Hoffe". Die TSG konnte davon nur drei Spiele gewinnen, neunmal trennte man sich unentschieden und achtmal verlor 1899. Allerdings verlor Hoffenheim keines der vergangenen fünf Spiele bei zwei Siegen und drei Remis.

So könnten sie beginnen

Bremen: Pavlenka - Gebre Selassie, Langkamp, Moisander, Augustinsson - Sahin - M. Eggestein, Klaassen - Kruse - Harnik, Rashica.

Hoffenheim: Baumann - Bicakcic, Vogt (Posch), Hübner - Demirbay, Grillitsch - Kaderabek, Schulz - Belfodil, Joelinton, Kramaric.

Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart). awi

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Am Mittwoch macht sich der Kraichgau-Tross per Flieger auf den Weg gen Norden. Wenn Spielführer Kevin Vogt und seine Mitstreiter am Donnerstag den Rückflug antreten, wollen sie unbedingt drei Zähler im Weserstadion eingeheimst haben.

Apropos Kevin Vogt: "Er ist einer der Spieler, die wieder zur Verfügung stehen könnten", sagte Nagelsmann am Dienstag über seinen Kapitän, dem er in der Champions League gegen Manchester City und gegen die Fohlen vom Niederrhein eine schöpferische Pause verordnet hatte. Festlegen lassen wollte sich Nagelsmann allerdings wie üblich nicht: "Ob er im Kader steht, entscheide ich nach den Trainingseinheiten."

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Ansonsten sieht es kurz vor Weihnachten in Personalfragen gut aus beim Tabellensechsten. "Es gibt keine neuen Verletzten", vermeldete der TSG-Coach und hat somit viele taktische und personelle Variationsmöglichkeiten. Selbst Vincenzo Grifo, der zuletzt ausgerechnet gegen seinen alten Klub nicht einmal auf dem Aufstellungsbogen auftauchte, darf sich zumindest eine kleine Chance ausrechnen, mit dabei zu sein, auch wenn Nagelsmann eine ziemlich vernichtende Bilanz für den Rückkehrer zog. Die Hinrunde werde für Grifo nicht sehr rosig verlaufen sein. Da helfe es auch nicht, wenn er gegen die Hanseaten im Aufgebot stehen sollte. Aktuell hinke der Debütant in der italienischen Nationalmannschaft etwas hinterher. Der Konkurrenzkampf ist bei "Hoffe" aufgrund des aufgeblähten 30-Mann-Kaders sehr groß.

Mit auflaufen dürfte hingegen auf jeden Fall der kroatische Vizeweltmeister Andrej Kramaric, der nach seiner Auswechslung gegen die Borussen völlig frustriert vom Feld trottete und seinen Unmut in der Mixed-Zone unmissverständlich kund tat. Nagelsmann wollte dieser Tatsache keine allzu große Bedeutung zumessen. Man solle das Kramaric-Thema nicht größer machen, als es sei.

Viel wichtiger ist dem zukünftigen Trainer von RB Leipzig, dass seine Profis ihre zahlreich herausgearbeiteten Chancen effektiver verwerten. Das wird auch nötig sein, um bei den "Bremer Fußballmusikanten" bestehen zu können. Für den kommenden Gegner und seinen Kollegen Florian Kohfeldt hielt Nagelsmann nur warme Worte parat. "Sie sind unglaublich variabel und zeigen ganz viele Facetten" - und fügte hinzu: "Das ist nicht einfach zu verteidigen."

Körperlich bereit für die letzte Auswärtsaufgabe in diesem Jahr - am Sonntag empfängt Hoffenheim den FSV Mainz 05 in der Rhein-Neckar-Arena (18 Uhr) - seien seine Spieler jedenfalls. "Wir laufen zumeist mehr als unser Gegner und ich gehe davon aus, dass es wieder so sein wird", so der 31-jährige Snowboard- und Ski-Fan Nagelsmann.

Trotzdem sehnen sie nicht nur beim Dorfklub die Winterpause und ein paar ruhige Tage herbei. Und danach soll das Verhältnis von Leistung und Ertrag - weil nur noch im Liga-Alltag beschäftigt - deutlich verbessert werden.

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