1899 Hoffenheim

Ortsvorsteher arbeitet im Hoffe-Trikot

Karlheinz Hess über Fußball und Projekte im Dorf

11.11.2018 UPDATE: 12.11.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden

Auch am Schreibtisch von Ortsvorsteher Karlheinz Hess ist die TSG allgegenwärtig. Foto: Hans-Joachim Of

Sinsheim-Hoffenheim. (of) Es kommt in Deutschland eher selten vor, dass an der Front einer Verwaltungsstelle das ganze Jahr über neben der Orts- auch eine Vereinsfahne weht. Und ebenso selten wird man einen Ortsvorsteher im Trikot eines Fußballclubs am Schreibtisch antreffen. In Hoffenheim ist das nichts Besonderes: Karlheinz Hess, im Dorf geboren und aufgewachsen, ist eingefleischter Hoffe-Fan, so wie fast alle im rund 3260 Einwohner zählenden Ort.

Auch über seinem Arbeitsplatz ist das blaue Wappen mit dem Schriftzug "TSG 1899 Hoffenheim" an der Wand nicht zu übersehen. Der 66-Jährige, der seit 1999 ehrenamtlich als Ortsvorsteher fungiert und zwei Mal in der Woche im Rathaus anzutreffen ist, sagt: "Man wird hier eigentlich ständig mit dem Fußball und der TSG konfrontiert". Nach dem Bundesligaaufstieg vor zehn Jahren und jetzt mit dem Einzug der TSG in die Champions-League seien immer wieder Kamerateams und Journalisten im Ort.

Aktuell sieht Hess, der im Hauptberuf Landwirt ist und zwei erwachsene Söhne hat, die TSG eher in einer schwierigen Phase und wäre am Saisonende mit einem einstelligen Tabellenplatz ganz zufrieden. "Aufgrund der vielen verletzten Spieler und der Mehrfachbelastung der jungen Profis wird ein Platz ganz oben kaum realistisch sein", meint er. Wenn man international spiele, brauche man fast zwei komplette Teams, um gut über die Runden zu kommen. Aus Zeitgründen ist Hess selten in der Arena anzutreffen. Er verfolgt die Spiele am Fernseher, "meist beim Schwager". Viel Spaß bereiten ihm seine zwei Enkel Simon und Noa, die beide dem runden Leder nachjagen, "natürlich im blauen Trikot".

Dass Julian Nagelsmann am Ende der Saison geht, findet er "mehr als schade", er nennt ihn "einen Spitzentrainer". Natürlich kennt und schätzt er auch Dietmar Hopp, wobei ihm die Schmähgesänge und Hasstiraden im Stadion "gehörig auf den Senkel" gehen.

Die Entwicklung der TSG Hoffenheim zu einem gestandenen Fußballverein mit über 10.000 Mitgliedern findet er "einfach traumhaft": Selbst ausgewanderte Hoffenheimer in Kanada und Australien erkundigten sich stets nach den Ergebnissen. Sein Wunsch für die Zukunft? "Dass sich Hoffe weiter in der Bundesliga etabliert und stets einen guten Tabellenplatz belegt." Und in der Politik? Bei der Wahl zum Ortschaftsrat im nächsten Frühjahr "möchte ich gerne wieder antreten". Zwei größere Projekte würden ihn noch reizen: "Neben der Lösung unserer Verkehrsprobleme steht vor allem die Neugestaltung des Hoffenheimer Dorfplatzes auf der Agenda."

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