1899 Hoffenheim

"i-Tüpfelchen drauf - und dann Abfahrt"

TSG will die Saison gegen den BVB mit dem Einzug in die Königsklasse krönen - Schießt sich Uth in die königsblauen Herzen?

11.05.2018 UPDATE: 12.05.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden

Ein letztes Mal auf Torejagd für Hoffenheim: Mark Uth (l.) will - wie hier am Ostersamstag gegen Köln - gegen den BVB einnetzen. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. Wenn am Samstagabend der Schlusspfiff in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena ertönt, dann geht für Trainer Julian Nagelsmann und die TSG 1899 Hoffenheim eine lange Saison zu Ende. Wie in jedem Jahr heißt es dann auch von ein paar Schützlingen Abschied zu nehmen. Serge Gnabry, den es nach seiner Ausleihe nun dauerhaft nach München zieht, Eugen Polanski, dessen Vertrag nicht verlängert wird, sowie Mark Uth werden im Rahmen des Heimspiels (15.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Dortmund offiziell verabschiedet.

Letzterer wird im Gegensatz zum verletzten Gnabry und zum sportlich ins zweite Glied gerückten Kapitän Polanski ein letztes Mal für die TSG auflaufen, ehe er zu Schalke 04 wechselt. Und dabei hat er laut Nagelsmann die Chance, "sich für seinen neuen Klub unsterblich zu machen - Zwinker, Zwinker, Smiley".

Dass sich der 26-jährige Uth, der in dieser Saison schon 14 Mal getroffen hat, noch in "Hoffe"-Blau in die königsblauen Herzen schießen kann, liegt an der besonderen Tabellenkonstellation vor dem letzten Spieltag: Schlägt die TSG, aktuell auf Rang vier, den BVB (3.) mit mindestens zwei Toren Unterschied, zieht sie an Dortmund vorbei.

Die Westfalen könnten dann bei einem hohen Leverkusener Sieg gegen Hannover sogar noch auf Platz fünf abrutschen und die Champions League verpassen. In Gelsenkirchen kann man sich freilich Schlimmeres vorstellen ...

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Die TSG wird bereits heute das Heimtrikot der kommenden Saison tragen.

Schwache Bilanz

Nur vier der 19 Bundesligaduelle gingen an die TSG (sieben Remis). Positiv ist dagegen mit drei Siegen, vier Unentschieden und zwei Niederlagen die Heimbilanz.

So könnten sie spielen

Hoffenheim: Baumann - Akpoguma, Vogt, Bicakcic - Kaderabek, Grillitsch, Schulz - Zuber, Amiri - Uth, Kramaric.

Dortmund: Bürki - Piszczek, Zagadou, Akanji, Schmelzer - Weigl - Pulisic, Götze, Reus, Sancho - Philipp.

Schiedsrichter: Gräfe (Berlin). nb

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Für Hoffenheim ist die Rivalität im Ruhrpott natürlich Nebensache. Zu wichtig ist das Endspiel um die Königsklasse und die damit verbundenen Millionen für den Dorfklub. Dennoch verspüre Nagelsmann vor dem Finale keine besondere Anspannung, sondern vielmehr große Vorfreude. "Eigentlich bin ich ganz locker, ich hoffe, ich komme auch so rüber", grinste Nagelsmann, der während der gestrigen Pressekonferenz einmal mehr in Plauderlaune war.

Große Zuversicht strahlte der 30-Jährige auf dem Podium aus, obwohl die TSG Personalprobleme plagen. Neben den zahlreichen Langzeitverletzten fallen heute wohl erneut Benjamin Hübner und auch dessen Ersatzmann in der Abwehrkette, Havard Nordtveit (Oberschenkelzerrung), aus. Des Weiteren wartet der Kraichgauklub seit mittlerweile zehn Duellen gegen Schwarz-Gelb auf einen Sieg. In seiner Amtszeit sei man eigentlich "immer einen Tick stärker gewesen", habe sich dafür aber nie mit einem Sieg belohnen können, so Nagelsmann: "Ich hätte nichts dagegen, diesmal schlechter zu sein und zu gewinnen."

Die tabellarische Situation soll bei diesem Vorhaben zunächst einmal eine untergeordnete Rolle spielen. "Erst das isolierte Spiel gewinnen", gibt der TSG-Trainer die Marschrichtung vor, "dann aufs große Ganze gucken". Daher werden zumindest während den ersten 45 Minuten in Sinsheim keine Zwischenstände aus den relevanten anderen Stadien (auch Leipzig könnte mit einem Dreier in Berlin noch an 1899 vorbeiziehen) via Videoleinwand eingeblendet. "Das verunsichert eher", so Nagelsmann.

Sollte am Ende doch der BVB die Nase vorn haben, muss "Hoffe" auf niedersächsische Schützenhilfe hoffen. "Ich habe einen ganz guten Draht zu André (Breitenreiter)", schmunzelte Nagelsmann: "Ich habe ihm gesagt, er darf sich was wünschen - ein neues Fahrrad oder so - aber ich glaube, er will gar nichts."

Sollte es am Ende einer Saison, in der zwischenzeitlich erstmals Kritik am jungen Erfolgscoach aufkam, tatsächlich klappen mit dem Einzug in die Champagner-Liga, würde dieser dennoch keine Genugtuung verspüren. "Vielleicht setze ich mir zu Hause eine Krone auf", lachte Nagelsmann. Seine Bewertung der Spielzeit will er ohnehin nicht vom Ausgang des Endspiels gegen Dortmund abhängig machen.

"Es in die Champions League zu schaffen, wäre historisch, aber wir haben schon jetzt Besonderes erreicht." Und in typischem Nagelsmann-Duktus: "Wir sind zufrieden mit unserer Saison, jetzt setzen wir das i-Tüpfelchen obendrauf - und dann Abfahrt."

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