Analyst sieht diese Sanierung als "letzte Chance"
Experte glaubt an Druckmaschinenbauer

Von Matthias Kros
Heidelberg. Der erneute Sanierungsversuch bei dem Heidelberger Druckmaschinenbauer Heideldruck hat Aussicht auf Erfolg, könnte für das Traditionsunternehmen aber die letzte Chance sein. Dieser Meinung ist Peter Rothenaicher, Analyst bei der Baader Bank, in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Nach Jahren der Enttäuschungen brächten die Stärkung der Liquidität durch eine Rückübertragung von Pensionsfondsvermögen und ein eingeleitetes Aktionspaket eine gute – und womöglich letzte – Chance mit sich, um auf den Erfolgspfad zurückzukehren und eine nachhaltig solide Rentabilität zu erzielen, so der Experte.
Die Aktien des Druckmaschinenherstellers blieben aber ein spekulatives Investment. Gleichzeitig halbierte die Baader Bank das Kursziel für Heidelberger Druck von 1,35 auf 0,70 Euro, die Einstufung der Aktien beließ das Institut aber auf "Kaufen". Die Aktien des Druckmaschinenbauers, im Frühjahr aus dem Börsen-Index S-Dax ausgeschieden waren, haben allein im vergangenen Jahr über 60 Prozent an Wert verloren.
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Heideldruck hatte Ende Mai eine weitere, umfangreiche Restrukturierung bekannt gegeben, bei der weltweit 1600 Stellen verloren gehen, etwa 1000 davon im Stammwerk Wiesloch. Dadurch sollen jährlich 100 Millionen Euro eingespart werden. Doch im Moment kostet der Konzernumbau Geld. Deshalb hatte das Unternehmen aus einem ausgelagerten Pensionsfonds, der 2006 mit 500 Millionen Euro ausgestattet wurde, um mit Anlagen in Wertpapiere einen Teil der Betriebsrenten zu finanzieren, 375 Millionen Euro zurück in die eigene Bilanz gezogen.



