Die Heidelberger Stadtwerke betreiben 43 Ladepunkte. Foto: ZG
Von Gaby Booth
Heidelberg. Neben der Reichweite ist ein engmaschiges Netz an Lademöglichkeiten das wichtigste Kriterium für die Akzeptanz von Elektroautos.
Wie viele Ladestationen gibt es inzwischen? Die Zahl der Ladestationen für Elektroautos wächst stetig. Im vierten Quartal des Jahres 2020 lag die Anzahl in Deutschland Statista zufolge bei rund 20.800. Im Vorjahresquartal waren es noch etwa 17.600. Rund jede vierte Ladestation befindet sich demnach in einem Parkhaus oder an einem öffentlichen Parkplatz. Ladestationen sind ebenfalls häufig an öffentlichen Straßen installiert.
In Baden-Württemberg können E-Auto-Fahrer nach Zahlen aus dem Sommer dieses Jahres 4950 Ladesäulen ansteuern – das sind knapp 80 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr (2796). Bundesweit liegt Baden-Württemberg bei der Zahl der Ladesäulen für E-Autos damit auf dem zweiten Platz, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Berlin mitteilte. Besser ausgestattet ist nur der – flächenmäßig aber auch viel größere – Freistaat Bayern mit rund 6350 Ladesäulen.
Wie sieht es in Heidelberg aus? Seit mehreren Jahren baut die Stadtwerke Heidelberg GmbH zusammen mit der Stadt Heidelberg Ladesäulen im gesamten Stadtgebiet aus. Momentan betreiben die Stadtwerke 43 öffentliche und halböffentliche Ladepunkte an 20 Standorten in Heidelberg und der Region.
Bei der Suche nach weiteren Standorten kommen Parkhäuser, Parkräume von Supermärkten, Flächen von Wohnbauunternehmen oder ähnliches in Frage. Ein Partner ist schon jetzt die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH). Weitere elf Ladepunkte sind für dieses Jahr geplant.
Wie funktioniert das Laden? An allen Ladestationen der Stadtwerke Heidelberg können Elektrofahrzeuge mit der Stadtwerke-Heidelberg-App "für dich" laden. Über die App kann man die nächste Lademöglichkeit in der Region finden, Ladevorgänge starten und bezahlen. Sie steht kostenfrei im Appstore und Google Play zum Download zur Verfügung.
Um den Zugang zu Ladesäulen zu vereinfachen, wurde zudem mit der MVV aus Mannheim und der TWL aus Ludwigshafen das Ladenetzwerk TENK gegründet. Über das TENK-Netzwerk stehen Privat- und Gewerbekunden derzeit über 180 Ladepunkte in der Rhein-Neckar-Region zur Verfügung. Auch hier ist ein Ausbau geplant.
Was kostet das Laden? Die Kosten für Ladevorgänge setzen sich aus einer Startgebühr, den Kilowattstunden und – je nach Standort der Ladesäule – einer zeitabhängigen Gebühr zusammen. Durchschnittlich kann bei einer Aufladung für 100 Kilometer (entspricht 20 kWh und einer Dauer von drei Stunden bei Fahrzeugen des Ladetyps AC beziehungsweise 30 Minuten bei Fahrzeugen des Schnell-Ladetyps DC) mit Kosten zwischen 6,18 bis zu 9,50 Euro gerechnet werden. Die Spannbreite ist abhängig davon, bei wem man Ladekunde ist und wer Roaming-Partner ist.
Wie lange dauert das Laden? Die Ladedauer ist unterschiedlich und hängt davon ab, ob es sich bei der Ladestation um eine Normal-Ladestation (Ladeleistung bis zu 22 kW) oder um eine Schnell-Ladestation (Ladeleistung über 22 kW) handelt. Zudem spielen die Art des Ladekabels und das Elektrofahrzeug an sich eine Rolle.
Was tun, wenn die Ladestation von "Nichtstromern" blockiert ist?
Die meisten Ladesäulen sind gut gekennzeichnet. Sollte eine Ladesäule unberechtigt belegt sein, kann man sich an den Ordnungsdienst wenden. Unberechtigt bedeutet: Entweder parkt ein Fahrzeug dort, ohne zu laden, oder ein ladendes Fahrzeug steht dort länger als vier Stunden – erkennbar an der Parkscheibe, die im Auto liegen und den Parkbeginn anzeigen soll.