Fußball-Bundesliga

FC Augsburg und Trainer Sandro Wagner beenden Zusammenarbeit

Sandro Wagners erstes Cheftrainer-Engagement in Deutschlands Eliteliga dauert nur fünf Monate. Nach den Gesprächen nach dem 0:3 in Hoffenheim erfolgt die Trennung. Ein alter Bekannter soll übernehmen.

01.12.2025 UPDATE: 01.12.2025 15:46 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Sandro Wagner
Die Zeit von Wagner auf der FCA-Bank ist schon wieder vorbei. (Archivbild)

Augsburg. (dpa) Das Bundesliga-Intermezzo von Sandro Wagner ist beendet. Der FC Augsburg und der ehemalige Assistenzcoach von Bundestrainer Julian Nagelsmann beendeten das ambitionierte Projekt nach nur fünf Monaten. Laut Medienberichten und Informationen der Deutschen Presse-Agentur erfolgte die Trennung in beiderseitigem Einvernehmen.

Am Wochenende hatten die Schwaben mit 0:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim verloren. Dadurch hatte sich die sportliche Situation in der Fußball-Bundesliga weiter verschlechtert. Im Nachgang des Spiels soll Wagner nicht den Eindruck vermittelt haben, die sportliche Krise lösen zu können. Auch er selbst soll Zweifel am Erfolg des Projekts gehabt haben. Schon bei der Niederlage, bei der es zur Pause 0:3 stand, hatte Wagner von "25 katastrophalen Minuten" gesprochen.

Nur vier Siege in 14 Spielen

Der Club sah sich offenbar zum Handeln gezwungen. In 14 Pflichtspielen unter der Regie von Wagner gab es vier Siege, ein Remis sowie neun Niederlagen. Im Sommer hatte er in Augsburg einen Vertrag bis zum 30. Juni 2028 unterschrieben.

Laut der "Augsburger Allgemeinen" übernimmt der frühere Coach Manuel Baum bis zum Jahresende. Baum war in den Jahren 2016 bis 2019 Trainer des Fußball-Bundesligisten. Im Sommer war er als Leiter Entwicklung & Fußballinnovation zum FCA zurückgekehrt. 

Wagner verzichtete auf WM

Für den 38 Jahre alten Ex-Nationalspieler Wagner ist es ein bitteres Erlebnis. Es war sein erster Cheftrainer-Job in der deutschen Eliteliga. Dafür hatte er sogar seinen reizvollen DFB-Posten bei der Nationalmannschaft ein Jahr vor der Weltmeisterschaft in Kanada, Mexiko und den USA aufgegeben. Zuvor hatte der frühere Bayern-Profi im Nachwuchs der SpVgg Unterhaching und das Drittliga-Team des Vereins trainiert, danach war er zum Deutschen Fußball-Bund gewechselt. Nach einem Posten dort im Nachwuchsbereich stieg er zum Nagelsmann-Assistenten auf.

Wagner war im Sommer mit großen Ambitionen und großem Tatendrang beim FCA eingestiegen. "Ich bin ein junger Trainer, der sich gemeinsam mit dem Verein entwickeln möchte. Die Rahmenbedingungen dafür sind in Augsburg hervorragend. Der FCA ist genau wie ich sehr ehrgeizig", sagte er damals. Der Start war verheißungsvoll, aber schnell gab es empfindliche Rückschläge. 

Neues Fußball-Level und mehr Außenwirkung

Der Verein hatte sich nach der vergangenen Saison vorzeitig von Jess Thorup getrennt. Der Däne hatte die Augsburger im 14. Bundesligajahr auf Platz zwölf geführt. Aber die Verantwortlichen um Geschäftsführer Michael Ströll wollten mit Wagner das nächste Fußball-Level erreichen. Mit einer aktiveren und auch attraktiven Spielweise sowie einer besseren Förderung junger Eigengewächse. 

Mit dem eloquenten und selbstbewusst auftretenden Wagner sollte zudem ein Imagewechsel vollzogen werden; weg von der "Grauen-Maus"-Erscheinung, hin zu einer größeren Außenwirkung. Die wurde mit Wagner auch erreicht, aber nicht im erhofften sportlichen Kontext.